Bully: Die Ehrenrunde: Gerät ins Feuer der Kritik
Bereits als
Bully Ende 2006 auf der PlayStation 2 erschien, geriet der
Rockstar-Titel aufgrund seiner heiklen Thematik von „Gewalt an Schulen“ heftig ins Sperrfeuer der Kritiker. Kurz vor der Veröffentlichung der Neuauflage für die Xbox 360 und die Nintendo Wii sind erneut viele „Sittenrichter“ drauf und dran, Kritik an der
Bully: Scholarship Edition zu üben.
Den Anfang macht diesmal der
Daily Telegraph, der aktuell schreibt, dass die NextGen-Auskopplung „noch viel realistischer“ sei und „Spieler auffordert, sowohl Lehrer als auch Mitschüler anzugreifen“. Auch gibt die Scholarship Edition erneut den Impuls zur Kritik, da das Spiel hierzulande nicht wie anno 2006 unter dem entschärften Titel „Canis Canem Edit“, sondern unter der amerikanischen Bezeichnung „Bully“ (zu Deutsch: Tyrann) in den Handel gelangt.
Nicht minder aufgebracht zeigt sich die aktive Gegnerin des Mobbings, Niall Cowley: „Ich und unsere Organisation sind enttäuscht, dass so ein Spiel überhaupt entwickelt wurde. Die gewissenlosen Menschen hinter Bully wollten damit sicherlich nur ein spaßiges Spielerlebnis schaffen, doch im Endeffekt vernichtet es unsere hart getane Arbeit, gegen Mobbing vorzugehen. Wir vertreten das Interesse der Kinder unseres Landes, nicht die Mitarbeiter dieses Unternehmens.“ Außerdem steht erneut die „National Union of Teachers“ Bully kritisch gegenüber. Die Lehrervereinigung plädiert für ein breiteres Verbot des Spiels.
Rockstar äußerte sich zu dem Thema prompt: „Die guten Verkaufsstellen in Großbritannien zeigten Ende 2006, dass Bully trotz heftiger Kritik stets eine hohe Akzeptanz bei den Spielern genoss. Wir wollten jedoch kein Videospiel schaffen, in dem man in die Haut eines Tyrannen schlüpft. Vielmehr dreht es sich um die Schwierigkeiten und anfänglichen Probleme eines frischen Jugendlichen an einer neuen Schule. Er schützt seine Mitschüler sogar vor den anderen. Jeder sollte sich eine eigene Meinung und ein persönliches Urteil bilden.“
Quelle:
CVG
22.01.2008 : Patrick Schröder