Mit KINECT besteht seit Ende 2010 die Möglichkeit, die Xbox 360 zusätzlich zu den vier Controllern auch noch mittels einer fünften Eingabemöglichkeit zu steuern. KINECT ist ein Motion Control Sensor, der die Bewegungen von Personen einfängt und in Steuerungsbefehle umwandelt. Der bzw. die Spieler können somit Spiele und Anwendungen nur durch die Bewegungen des Körpers steuern. Darüber hinaus bietet KINECT noch ein Mikrofon, das u.A. zur Sprachsteuerung der Konsole dient.
Wie funktioniert KINECT?
Die KINECT-Hardware selbst besteht aus einer VGA-Kamera, einem Infrarot-Sensor und zwei Mikrofonen. Diese relativ harmlosen und unscheinbaren Komponenten leisten im Zusammenspiel Erstaunliches. Die von den Sensoren eingefangenen Daten werden in fünf unterschiedlichen Arten verarbeitet.
Als erstes ist das klassische VGA-Bild zu nennen, das den Bildschirm ähnlich wie die Xbox LIVE Vision Cam nach Bewegungsmustern absucht. Das zweite Bild zeigte die gleiche Szenerie jedoch als Wärmebild der Infrarot-Kamera. Anhand dieser beiden Informationen erkennt die Software erst einmal um welchen Gegenstand es sich handelt.
Ist dies, wie in unserem Falle, ein Mensch, wird dieser erkannt, wobei die jeweilige Person digital mit Fixpunkten belegt wird, die jegliche Bewegungen bis hin zu den Händen einfängt. Wer schon einmal ein Motion-Capturing gesehen hat, in dem ein mit Tischtennisbällen beklebter Schauspieler im Gummidress durch den Raum gehüpft ist, erkennt sofort die Parallelen… bis auf die Tatsache, dass das KINECT-Modell mit fast 70 Fixpunkten deutlich höher aufgelöst ist.
Anhand der leichten Bewegungen der Fixpunkte erkennt KINECT binnen Sekundenbruchteilen die Skelett- und Muskel-Struktur des Spielers und produziert ein entsprechendes virtuelles Abbild.
Die beiden Kameras sind in Verbindung mit der Software auch noch in der Lage, die genaue Entfernung eines jeden Fixpunktes zum Bildschirm zu erkennen. Die VGA-Kamera scannt den Spieler und registriert durch die Änderung seiner relativen Größe den Abstand zur Kamera. Zusätzlich ändert sich die Wärmesignatur, je näher oder weiter weg man zu KINECT (früher: "Project Natal") steht. Dabei wird nicht nur „der Körper an sich“, sondern auch Details, wie beispielsweise eine nach vorne ausgestreckte Hand sofort sichtbar und als diese registriert.
Als Letze „Orientierungshilfe“ verfügt KINECT über zwei Mikrofone, mit dessen Hilfe Töne und Geräusche innerhalb des Raumes dreidimensional eigenfangen und lokalisiert werden können.