Test: Enemy Front

Auch Entwickler von Videospielen folgen Trends. Da sind mal Aliens der letzte Schrei, zurzeit befinden sich gefühlt 100 Titel mit Zombies in Entwicklung und vor nicht allzu langer Zeit waren Spiele im Zweiten Weltkrieg total angesagt. Dieses Szenario ist mittlerweile aus der Mode gekommen, mit Enemy Front von CI Games steht nun aber doch ein neuer WW2-Shooter in den Händlerregalen. Ob der eine Renaissance des Weltkriegs-Shooter-Genres einläutet, erfahrt ihr in unserem Test.
Noch ist Polen nicht verloren
„Shooter im Zweiten Weltkrieg? Nein danke und wer kommt denn überhaupt noch auf die Idee so ein Spiel zu entwickeln?!“ Die Vorbehalte gegenüber Enemy Front waren zugegebenermaßen riesengroß, denn kein Szenario ist wohl so ausgelutscht wie das des Zweiten Weltkriegs. Das hört sich komisch an, ist aber so! Aber man soll ja nicht mit Vorurteilen an ein Test gehen, beim Shooter der Sniper: Ghost Warrior 2-Macher sind jedoch viele Dinge eingetreten, die wir so oder so ähnlich schon befürchtet hatten.

Erzählt wird die Geschichte des amerikanischen Kriegsreporters Robert Hawkings, der seinen Stift gegen ein Maschinengewehr getauscht hat und seither mächtig unter den Nazi-Schergen aufräumt. Richtig, in diesem Journalisten steckt auch ein Super-Soldat, der perfekt mit diversen Waffen und Sprengstoff umgehen kann... Diese Logik-Lücke ist noch zu verschmerzen, was schwerer wiegt sind die blassen Nebendarsteller und die Geschichte an sich. Aus dem polnischen Widerstand und dem damit verbundenen Leid hätte man eine durchaus interessante und spannende Geschichte „stricken“ können. Leider haben die Entwickler diese Chance vertan und somit verkommt der Plot zum stumpfen „gehe dorthin und töte alle oder sprenge etwas in die Luft“-Einheitsbrei.


16.06.2014 : Stefan Grund