Wer Kevin Spacey einkauft, bekommt einen Schauspieler der Extraklasse. Egal ob es sich um eine TV-Serie, Kinofilm oder in diesem Fall um ein Videospiel handelt, der zweifache Oscarpreisträger liefert stets eine Top-Performance ab. Der amerikanische Schauspieler, beziehungsweise sein virtuelles ich mit Namen Jonathan Irons, verleiht der Story rund um globale Konflikte und private Militärfirmen auch eine gehörige Portion Substanz, leider reichen seine Auftritte nicht aus, um den doch eher einfallslosen und oft vorhersehbaren Plot zu folgen.
Im Fokus steht der Elite-Soldat Jack Mitchell, der im Jahre 2054 auf Seiten der regulären amerikanischen Armee kämpft, nach einem schweren Unfall aber aus dem Militärdienst austreten muss. Mit nur einer Hand ist er für die Vereinigten Staaten von Amerika einfach nicht mehr zu gebrauchen. Genau hier kommt Jonathan Irons in Spiel, der ihm nicht nur eine praktische mechanische Hand spendiert, sondern auch einen neuen Job in seiner privaten Militärfirma verschafft. Alles könnte so schön sein, aber das ist es leider auch in der Welt von Call of Duty: Advanced Warfare leider nicht.
Natürlich tritt ein echt böser Kerl auf den Plan und der erklärt der freien Welt den Krieg und der nette Herr Irons ist gar nicht so nett, sondern ein äußerst skrupelloser Geschäftsmann, für den ein Leben wenig zählt. Erzählerische Glanzleistungen sollten Spieler also nicht erwarten und sich auch auf einige Klischees einstellen. Immerhin wird auf schleimigen Hurra-Patriotismus weitestgehend verzichtet. Bei der Story, die nun auch in schicken CGI-Sequenzen erzählt wird, wäre aber sicher mehr drin gewesen. Wegen der Geschichte an sich sollte man den neuesten Ableger also nicht spielen, mehr wird da schon in der Kampagne geboten.