Brothers in Arms: Hell's Highway: Interview mit Randy Pitchford und Colonel John F. Antal

Wir gehörten zu den wenigen Glücklichen, die Randy Pitchford, Präsident von Gearbox und Military and Historical Director, und Colonel John F. Antal auf den Ubidays 07 Fragen zu Brothers in Arms: Hell´s Highway stellen durften. Gut gelaunt sprachen die beiden über den nunmehr dritten Teil der Serie, der für Randy das beste Spiel ist, an dem er je gearbeitet hat.

XboxFront: Hallo Randy. Wird Brothers in Arms: Hell´s Highway eine typische Fortsetzung, also einfach nur lauter und schöner?

Randy Pitchford: Zunächst einmal ist Brothers in Arms: Hell´s Highway der Teil der Serie, der von den neuen Konsolen Xbox 360 und PS3 profitiert. Aber BIA 3 greift nicht nur auf die neue Hardware zurück, sondern erzählt auch eine neue Episode aus dem Soldatenleben von Sergeant Baker. Der geschichtliche Hintergrund ist die „Operation Market Garden“, die größte Luft-Boden-Operation der Alliierten im Zweite Weltkrieg, die mit einer Niederlage endete. Das Ziel, den Krieg bis Weihnachten zu beenden, schlug fehl. Eine sehr dramatische und aufregende Zeit.

XboxFront: Wie wirken sich die Geschehnisse auf Sergeant Baker aus? Kannst du uns etwas über seine persönliche Entwicklung erzählen?

Randy Pitchford: Im ersten Teil der Serie hat Baker gelernt, ein Anführer zu werden. In Hell´s Highway muss er mit dieser Bürde Leben. Er hat die Verantwortung für seine Männer und diese Bürde lastet schwer auf ihm.

XboxFront: Die Gefühle von Sergeant Baker rücken also mehr in den Vordergrund. Kannst du uns das noch näher beschreiben?

Randy Pitchford: Im ersten Teil verliert Sergeant Baker einen Kameraden. Die Bilder an diesen toten Kameraden lassen ihn nicht los. Baker versucht mit diesen Gefühlen umzugehen und er stellt sich nun die Fragen, ob er an diesen Erinnerungen zerbricht, oder ob er lernt, mit ihnen umzugehen.

XboxFront: Du hast jetzt ein Storyelement aus dem ersten Teil erwähnt. Wird man der Geschichte von Brothers in Arms: Hell´s Highway auch ohne Kenntnisse der beiden vorigen Teile folgen können?

Randy Pitchford: Nein, man braucht die ersten Teile nicht gespielt zu haben um der Story zu folgen. Natürlich werden Kenner der Serie es etwas leichter haben, wenn bestimmte Dinge angesprochen werden. Aber Einsteiger werden keine Probleme haben.

XboxFront: Warum sollten Spieler, die bis jetzt noch keinen Teil der Serie gespielt haben, Brothers in Arms: Hell´s Highway spielen?

Randy Pitchford: Brothers in Arms: Hell´s Highway ist eigentlich das beste Spiel, um mit der Serie anzufangen. Es sieht fantastisch aus, es ist einfacher zu spielen als die vorigen Teile und es bieten sich dem Spieler mehr taktische Möglichkeit.

XboxFront: Wird es Sergeant Baker jemals nach Deutschland schaffen?

Randy Pitchford: Nun, wir beschränken uns bei Hell´s Highway auf die Ereignisse rund um „Market Garden“. Die Schauplätze werden also ausschließlich in Holland statt finden. Außerdem, vielleicht stirbt Baker am Ende sogar.

XboxFront: Wird er überleben?

Randy Pitchford: (lacht) Diese Frage werde ich natürlich nicht beantworten. Du verrätst ja auch nicht das Ende eines Films.

XboxFront: Erzähl uns ein Bisschen über deine Einflüsse. Was war deine größte Inspiration für Brothers in Arms?

Randy Pitchford: Als wir uns hinsetzten und uns erste Gedanken über Brothers in Arms machten, wollten wir unbedingt diesen Zusammenhalt unter den Soldaten erzählen. Diese starke Verbundenheit zwischen den Soldaten, die eine so schwere und harte Zeit erlebten. Wir wollten bei Brothers in Arms nicht einfach zahllose Actionmomente aneinanderreihen, sondern der Soldat und seine Geschichte sollte im Vordergrund stehen. Unser Traum war es, die Charaktere im Spiel so zu darzustellen, wie es ein Filmemacher tun würde. Deine Kameraden sind nicht einfach nur deine Feuerunterstützung, sondern du fühlst dich mit ihnen verbunden und bist für sie als Kommandant verantwortlich. Das erzeugt eine starke Bindung.

Wir hatten noch die Möglichkeit Colonel John F. Antal ein paar Fragen zu stellen. Der Colonel war 30 Jahre bei der US Army und arbeitet jetzt als Military and Historical Director bei Gearbox.

XboxFront: Guten Tag Colonel Antal. Für sie als Militärexperte, wie realistisch ist Brothers in Arms: Hell´s Highway wirklich?

Colonel John F. Antal: Brothers in Arms: Hell´s Highway ist so realistisch, wie es nur geht. Man wird wohl nie ein völlig realistisches Kriegsszenario hinbekommen, was ja auch gut ist. Im Krieg zu sein und sterbende Menschen zu sehen, ist etwas völlig anderes, als ein Videospiel zu spielen. Was wir bei Brothers in Arms: Hell´s Highway sehr gut hinbekommen haben, war die Intensität und die Spannung während eines Feuergefechts.

XboxFront: Es ist bekannt, dass man Brothers in Arms sehr viel wert auf Authentizität legt. Wie war es bei Hell´s Highway ?

Colonel John F. Antal: Wir haben uns wieder sehr bemüht, das Szenario so realistisch wie möglich darzustellen. Wir haben wieder eine Menge Fotographien gesichtet und andere Quellen ausgewertet. Auch habe ich mich mit hunderten Kriegsveteranen und Augenzeugen unterhalten. Der Aufwand für Hell´s Highway war sehr hoch, aber er es hat sich gelohnt.

XboxFront: Colonel Antal und Randy, vielen Dank für das Gespräch.
28.05.2007 : Stefan Grund