Fallout 4: Nicht verpassen! Haufenweise Infos zum überarbeiteten Überlensmodus von Fallout 4

Wir berichteten bereits darüber, dass Bethesda den Überlebensmodus von Fallout 4 derzeit komplett überarbeitet. Dazu haben die Entwickler nun jede Menge neue Details veröffentlicht, die ihr in den nachfolgenden Zeilen findet.

Wann die Konsolen-Fassung allerdings letztendlich mit dem besagten Spielmodus bedacht wird, steht leider noch nicht fest. Wir halten euch diesbezüglich natürlich weiterhin auf dem Laufenden.


Der neue Überlebensmodus von Fallout 4

Nachdem Fallout 4 am Ende seiner Entwicklung gründlich getestet war, wollten wir mit so etwas wie einem Überlebensmodus experimentieren. Als das Spiel erschien, stellte sich rasch heraus, dass auch viele von euch einen solchen Modus verlangten. Wie kam es also zu diesen Änderungen?

Zwei unserer Designer, Josh Hamrick und Jon Paul Duvall, nutzten einen internen Game Jam, um sich ein Bild davon zu machen, wie ein überarbeiteter Überlebensmodus in Fallout 4 aussehen könnte. Dank ihres Game-Jam-Erfolgs holten wir mehrere Programmierer dazu, die dann viele der Ideen umsetzten, die sich bei uns während des Testspielens angesammelt hatten.

Heute wollen wir euch zeigen, welche Änderungen es im Überlebensmodus gibt – wie sie funktionieren und warum wir sie gemacht haben. Dabei bleiben wir mit Absicht bei einigen Punkten etwas vage, denn wir wollen euch nicht den Spaß verderben, sie selber zu entdecken.

Wenn ihr Fallout 4 auf dem PC spielt, könnt ihr euch jetzt schon die Beta-Version des Überlebensmodus auf Steam holen. Probiert sie aus und hinterlasst bitte euer Feedback in unserem Überlebensmodus-Beta-Forum. Einige der nachfolgend erläuterten Einzelheiten könnten sich noch ändern oder wurden vielleicht sogar schon überarbeitet. Und jetzt ganz vorsichtig ...


Harte Entscheidungen

Wir wollen euch dazu zwingen, interessante Entscheidungen zu treffen, indem wir bei Fallout 4 mehr im Gegensatz zueinander stehende Motivationen einbringen. Das erreichen wir durch die Verwendung der Art von zirkulären Spielsystemen, wie man sie von Titeln wie Dark Souls kennt (damit meinen wir zwei oder mehr Systeme, die sich gegenseitig verdrängen). Diese Idee resultierte in vier Grundsätzen für den Überlebensmodus.

Strategie: Die Entscheidung, sich auf einen Kampf einzulassen oder ihn zu vermeiden, wird intensiviert. Ihr müsst euch auch mehr Gedanken darüber machen, welche Ausrüstung ihr wählt – und dann in schnelleren, brutaleren Kämpfen zu dieser Entscheidung stehen.

Erkundung: Das Spielrhythmus-Tempo verlangsamen und die Spieler dazu ermuntern, alle Ecken und Enden der Welt zu untersuchen.

Ressourcen-Management: Überarbeitung von Gegenständen in der Spielwelt, die sich derzeit zu leicht beschaffen und horten lassen. Dadurch müssen die Spieler mehr Faktoren berücksichtigen, wenn sie ihre Ausrüstung planen.

Rollenspiel: Die Spielwelt und die Probleme, die auf den Spieler zukommen, realistischer machen.
Und so erreichen wir durch einige der großen Änderungen im Überlebensmodus diese Ziele.

Speichern im Schlaf: Schnellspeichern, manuelles Speichern und nahezu jegliches automatische Speichern sind deaktiviert. Um euren Fortschritt zu sichern, müsst ihr ein Bett finden und darin mindestens eine Stunde schlafen. Wegen der Reduzierung der Speichergelegenheiten beschäftigt ihr euch mehr damit, worauf ihr euch einlasst und ob ihr dafür ausreichend gerüstet seid. Ihr müsst schon kritisch abwägen, ob ihr euch einen Kampf zutraut oder ihm lieber aus dem Weg geht. Das Auskundschaften und Beschaffen von Informationen, um diese Entscheidungen zu fällen, kann eine Menge Spaß machen. Und Betten erlangen eine ganz neue Bedeutung, wenn sie die einzige Speichermöglichkeit sind. So seid ihr motiviert, vor einem Kampf ein Bett in der Nähe zu finden – und entdeckt dabei womöglich andere Dinge, die ihr ansonsten verpasst hättet.

Schluss mit Schnellreisen: Das Schnellreise-System ist deaktiviert. Wenn ihr ein Ziel erreichen wollt, dann müsst ihr euch auf altmodische Art und Weise hinbewegen. Erkundung ist also Pflicht, wodurch ihr mehr von den Geheimnissen des Commonwealth mitkriegt. Der Verzicht auf Reisekomfort sollte dazu ermuntern, von den quer übers Ödland verteilten Werkstätten Gebrauch zu machen. Und obwohl Charisma fürs Überleben weniger wichtig zu sein scheint, gibt es gewisse Charisma-Skills, die das Managen eurer Basen erleichtern.

Höhere Sterblichkeit: Es wird mehr Schaden angerichtet – sowohl bei eurem Helden als auch bei den Gegnern. Ihr könnt mit "Adrenalin" den ausgeteilten Schaden noch weiter erhöhen, dazu gleich mehr im Detail. So werden Kämpfe noch gefährlicher, weshalb ihr euch jede Konfrontation gut überlegen solltet. Erschwerend kommt hinzu, dass es jetzt viel schwieriger ist, den Spielstand zu speichern. Im Ergebnis fühlt sich jedes Gefecht um einiges angespannter und folgenschwerer an.

Da sowohl ihr als auch eure Gegner stärker sind, werden die Kämpfe strategischer. Es kommt nun mehr auf das richtige Timing und die Positionierung an, um Treffer zu landen, ohne dabei selber erwischt zu werden. Das hat besonders dramatische Auswirkungen für Nahkampf-Spieler, da sie jetzt blocken/parieren müssen, um Schaden zu vermeiden. Diese Änderung erfordert mehr spielerisches Können, aber ihr Überlebenskünstler wisst ja, worauf ihr euch einlasst.

Angst vor dem Unbekannten: Gefahren werden nicht mehr auf dem Kompass angezeigt (es sei denn, ihr habt sie mit einem Zielfernrohr erfasst). Zudem ist die Entfernung für die Anzeige interessanter Orte deutlich reduziert. Ihr könnt also nicht mehr durch die Welt eilen und dabei wissen, was um die Ecke auf euch wartet. Ihr werdet wahrscheinlich mehr erkunden, um wirklich alle Schauplätze aufzustöbern.

Adrenalin: Im Überlebensmodus erhaltet ihr automatisch den Adrenalin-Skill. Er bewirkt einen Bonus auf euren verursachten Schaden und seine Wirkung kann ausgebaut werden. Für jeweils fünf getötete Gegner wird euer Adrenalin-Rang erhöht. Das bedeutet je Stufe 5% Bonusschaden und kann maximal auf bis zu 50% (Rang 10) gesteigert werden. Die Aussicht auf Zusatzschaden ist verführerisch: Adrenalin motiviert zu jener Art von dummen Entscheidungen, die für die besten Spielwelt-Anekdoten sorgt. (Abhängig von der Länge der Ruhepause werden beim Schlafen 2 bis 10 Adrenalin-Ränge entfernt.)

Wohlbefinden – Erschöpfung, Hunger, Durst: Achtet auf das Wohlbefinden eures Helden, wenn ihr überleben wollt. Um kampfbereit zu sein, müsst ihr regelmäßig essen, trinken und euch ausruhen. Längere Zeiträume ohne Lebensmittel, Wasser oder richtigen Schlaf wirken sich negativ auf die Gesundheit aus, verringern S.P.E.C.I.A.L.-Werte, erhöhen die Ermüdung, schwächen das Immunsystem und fügen euch schließlich körperlichen Schaden zu.

Das wirkt sich auf jede Entscheidung aus, denn ihr müsst eure sich ständig verändernde Gesundheit berücksichtigen. Der Überlebensdrang treibt euch womöglich in neue und unerwartete Abenteuer. Ihr werdet öfters auf Jagd nach kostbarem Fleisch gehen und so Begegnungen mit gefährlichen Kreaturen haben. Aber nicht alles, was man sich in den Rachen schieben kann, ist gut für euch: Bestimmte Gegenstände im Spiel haben neben ihren positiven Effekten nun auch negative Nebenwirkungen. Sie machen euch zum Beispiel durstig, hungrig oder müde und können sogar das Immunsystem schwächen, was euch anfälliger für Krankheiten macht.

Ermüdung: Ermüdung kommt durch Erschöpfung zustande, aber auch Hunger und Durst haben ihren Anteil. Ermüdung funktioniert wie Strahlung, wirkt sich aber auf eure Aktionspunkte (AP) statt auf die Trefferpunkte (TP) aus. Je mehr Ermüdung sich ansammelt, desto weniger AP bleiben für Aktionen wie Sprinten und V.A.T.S. Euer Ermüdungswert erscheint in Rot auf der AP-Leiste.


Tödliche Kleinigkeiten

Es sind nicht nur diese großen Neuerungen, die eure Spielweise im Überlebensmodus beeinflussen werden. Wir haben auch alle möglichen Gegenstände und Zustände überarbeitet.

Bettenarten: TWie lange ihr schlafen (und euch erholen) könnt, hängt von der Qualität des Ruhelagers ab. Richtige Betten sind in der Spielwelt dünn gesät und bescheren den höchsten Schlafbonus. Es lohnt sich also, von einer Heimatbasis aus zu starten oder ein paar Kronkorken für eine komfortable Übernachtung auszugeben.

Mitten in einem Dungeon einen Schlafsack zu finden, ist ein gutes Gefühl ... eine schmutzige Matratze zu finden, ein noch besseres Gefühl ... und ein richtiges Bett zu finden, fühlt sich an wie ein Lottogewinn. Erinnert ihr euch an all diese Orte, an denen ihr im Spiel den Werkstattmodus benutzen könnt? Baut mal hübsch Betten!

Krankheiten & Antibiotika: Es gibt eine ganze Reihe von Krankheiten, die euch zu schaffen machen können. Die Wahrscheinlichkeit, sich eine Krankheit einzufangen, steigt durch Beeinträchtigung eures Wohlbefindens. Um die derzeitigen Krankheiten zu heilen, können Antibiotika hergestellt, gekauft oder gefunden werden – ein Arztbesuch tut's natürlich auch. Bestimmte Dinge in der Welt wie Angriffe gewisser Kreaturen oder die Benutzung von Chems können euch sofort krank machen. Ihr solltet gut vorbereitet sein, denn Stimpaks sind nicht mehr das wundersame Allheilmittel.

Immunschwäche: Gegenstände, die den Körper von Strahlenbelastung befreien, machen euch müde und schwächen vorübergehend das Immunsystem, wodurch ihr anfälliger für Krankheiten werdet. Durch diese negativen Effekte wollen wir erreichen, dass ihr RadAway nur dann benutzt, wenn ihr es wirklich braucht.

Langsamere Heilung: Im Überlebensmodus stellen heilende Gegenstände wie Stimpaks und Nahrung eure Gesundheit erheblich langsamer wieder her. Das Timing der Heilung muss also präziser sein, damit ihr durchkommt.

Verkrüppelte Körperteile: Verkrüppelte Körperteile werden nach dem Kampf nicht mehr automatisch geheilt und bleiben so lange verkrüppelt, bis sie durch ein Stimpak oder Schlaf geheilt werden. Dadurch sind die Kämpfe schwerer (und strategischer) und außerdem schwindet euer Stimpak-Vorrat schneller.

Tragekapazität: Eure gesamte Tragekapazität wurde reduziert und Gegenstände wie Munition und Stimpaks wiegen jetzt auch etwas. Kugeln und Patronen bringen abhängig von ihrem Kaliber nur wenig auf die Waage, während Raketen und Mini-Atombomben ziemlich schwer sind. Ihr müsst also sorgfältig abwägen, was ihr mit euch herumschleppen wollt. Achtet bei Dingen wie Munition darauf, ob euch Durchschlagskraft wichtiger ist als Leichtigkeit.

Schmerzhafte Last:: Das Überschreiten der Tragekapazität reduziert euer Wohlbefinden, bewirkt rasche Ermüdung und verkrüppelt letztendlich die Beine. Ihr könnt nicht einen riesigen Haufen Zeugs ansammeln und damit den langen Weg nach Hause antreten. Befreit euch lieber von der Beute, um unbeschwert die Reise fortzusetzen.

Begleiterkosten: Die Tragekapazität der Begleiter wurde reduziert. Sie stehen auch nicht mehr automatisch auf, nachdem sie im Kampf außer Gefecht gesetzt wurden. Stattdessen kehren sie nach Hause zurück, wenn ihr sie ohne Heilung zurücklasst. Also geizt nicht mit den Stimpaks herum – und macht eure Freunde nicht zu Lasteseln!

Falls ihr Automatron schon installiert habt, gelten diese Änderungen auch für eure neuen Roboter-Begleiter. Habt ihr keine Roboter-Reparatursätze dabei, machen sie sich bald auf den Heimweg.

Gegner und Beute werden erneuert: An bereits gesäuberten Schauplätzen tauchen allmählich neue Gegner auf. Auch Beute wird erneuert, aber in einem wesentlich langsameren Tempo – also macht euch auf in die große weite Welt und entdeckt neue Orte!

Es gibt noch mehr Spieltiefe und Detailänderungen im neuen Überlebensmodus zu entdecken. Probiert die Beta auf Steam aus und schickt uns euer Feedback. Wir möchten ihn zusammen mit euch verbessern, zum spannendsten Spielmodus machen und dann auf allen Plattformen veröffentlichen. Vielen Dank!
04.04.2016 : Thomas Brüser