E-Sport ist längst keine Nischenerscheinung mehr. Turniere ziehen auf Twitch Millionen von Zuschauern an, Sportvereine eröffnen ihre eigene E-Sport-Abteilung und unter den Sponsoren befinden sich echte Schwergewichte. Auch Wettbüros haben den virtuellen Sport für sich entdeckt. Wetten auf E-Sport sind allerdings umstritten. Handelt es sich dabei um einen harmlosen Zeitvertreib? Oder schaden sie dem Ruf des Sports?
E-Sport bei vielen Wettanbietern im Programm
Der E-Sport ist zwar noch nicht bei allen Wettanbietern angekommen. Gerade kleine Buchmacher verzichten noch auf diese Sportart. Aber der
beste Wettanbieter zeichnet sich heutzutage vor allem durch ein großes Sortiment aus, bei dem auch der E-Sport nicht fehlen darf. Und so finden sich auf einschlägigen Seiten wie 20Bet zwischen Fußball-Bundesliga und NFL auch Wettbewerbe bei Spielen wie Valorant, FIFA oder Dota 2. Dabei sind dieselben Wetten möglich wie auf andere Sportarten auch: Welches Team gewinnt, wie viele Punkte werden erzielt, Handicap-Wetten und vieles mehr. Mit der Popularität von Fußball, Basketball oder Eishockey kann der E-Sport zwar noch nicht mithalten. Aber gerade jüngere Erwachsene, die als Digital Natives aufgewachsen sind, können mit den virtuellen Sportarten oft mehr anfangen als mit traditionellen Spielen. Und so nimmt das Interesse an E-Sport-Wetten stetig zu. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis dieser Sport als gleichwertig anerkannt wird.
Kritik an E-Sport-Wetten
Es gibt aber durchaus auch Kritik an den Wetten auf den E-Sport. Teile der Szene befürchten Imageschäden dadurch, dass der E-Sport mit dem Glücksspiel in Verbindung gebracht wird. Das Thema wird kontrovers diskutiert, ähnlich wie beim Fußball, wo es
heiße Debatten um Trikot-Sponsoring durch Wettanbieter gibt. Zur allgemeinen Besorgnis kommt auch noch die Gefahr der Spielmanipulation. Experten zufolge ist sie schon jetzt bei einigen E-Sport-Ligen ein großes Problem. Schwarze Schafe unter den Spielern kommen leicht mit solchem Verhalten davon, da es äußerst schwierig zu erkennen ist und weil es kaum Kontrollen gibt. Kürzlich erschütterten Berichte von Spielmanipulation auf dem höchsten Niveau die E-Sport-Welt: Im australischen Bundesstaat Victoria wurden sechs CS:GO Spieler festgenommen, die gegen sich selbst gewettet und ihre Spiele dann absichtlich verloren hatten. Und 2020 wurde das chinesische Dota-2-Team Newbee nach Anschuldigungen der Spielmanipulation auf Lebenszeit von allen Turnieren des Spiels ausgeschlossen.
Eine Wette wie jede andere
Allerdings ist der E-Sport bei Weitem nicht der einzige Sport, der von dieser Problematik betroffen ist. Im Gegenteil, praktisch jede große Sportart hat in ihrer Geschichte mit Wettskandalen zu kämpfen gehabt. Man denke nur an die Affäre um den ehemaligen Schiedsrichter
Robert Hoyzer, der 2005 wegen der Manipulation von Bundesliga-Spielen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Andere bekannte Beispiele für Spielmanipulation sind der Black Sox Scandal beim Baseball, die Affäre um NBA-Referee Tim Donaghy sowie das verdächtige Wettverhalten bei den Spielen von Snooker-Profi Stephen Lee. Alle diese Sportarten haben
angemessene Maßnahmen ergriffen, um solche Probleme in Zukunft zu vermeiden, und das wird auch der E-Sport tun. Auch ansonsten unterscheiden sich Wetten auf den E-Sport nicht von denen auf andere Sportarten. Auch wenn es immer einige schwarze Schafe geben wird, tragen Wetten in erster Linie dazu bei, den Spaß am Sport zu vergrößern und die Spannung ein wenig zu erhöhen.