Need for Speed: Entwickler GHOST verrät Tipps & Tricks zum perfekten Handling in Need for Speed
Der Release des Racers
Need For Speed rückt allmählich in greifbare Nähe und damit ihr direkt zur Veröffentlichung des Titels auch schon wisst, wie ihr einen perfekt abgestimmten Wagen auf die Straßen von Ventura Bay bringt, hat nun mit Andy Manches einer der Designer von GHOST eine ausführliche Anleitung zum perfekten Handling veröffentlicht, die ihr etwas weiter unten nachlesen könnt.
"Ich bin Andy Manches, einer der Designer hier bei GHOST. Neben vielen anderen tollen Features sind wir besonders stolz darauf, dass das neue Need for Speed wieder die Möglichkeit haben wird, deinen Wagen zu tunen und das Handling für die Straßen von Ventura Bay abzustimmen.
Handling ist ein sehr subjektiver Bereich. Persönliche Vorstellungen sind sehr wichtig. Wir sind unserer Community gefolgt und haben auf die vielen Meinungen gehört, welche bisherigen NFS-Spiele ihr gerne gefahren seid und welche nicht.
Nur einen Teil der Spieler für einen Teil der Zeit zufriedenstellen zu können bedeutete für uns, dass wir dem Spieler die Möglichkeit zurückgeben mussten, das Handling so einzustellen, wie es ihm gefällt.
Das haben wir mit dem Drift/Grip-Master-Regler so einfach wie möglich gemacht. Bewegt man ihn in eine Richtung, werden globale Änderungen am Fahrverhalten vorgenommen, indem die einzelnen Regler entsprechend konfiguriert werden. Du kannst jedoch auch tiefer eintauchen und jeden Regler unabhängig einstellen, um das Optimum aus deinem Wagen herauszuholen und dich zum Meister der Abstimmung zu entwickeln.
Mein Rat ist, sich direkt damit zu beschäftigen, die Dinge auszuprobieren und nach Gefühl Änderungen durchzuführen. Nachfolgend findest du hierzu einige Tipps und eingehende Erläuterungen zu bestimmten Features.
Einleitung
Ein einfacher Ansatz hinsichtlich des Handlings kann sein, es in drei Phasen zu unterteilen:
Fahren, ohne zu driften (nennen wir "A")
Übergang in einen Drift (nennen wir "B")
Verhalten während des Drifts (nennen wir "C")
Jeder Handling-Regler im Abstimmungsbereich verändert das Verhalten mindestens einer dieser Phasen auf verschiedene Weise.
Verstellt man einen dieser Regler, wird auch der Master-Regler in Richtung Drift oder Grip bewegt. Dadurch erhältst du einen Gesamteindruck davon, wie sich dein Wagen verhält und welchen Effekt deine Abstimmung hat. Das ist zwar hilfreich, aber bedenke, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist. Durch Verschieben mehrerer Regler in unterschiedliche Richtungen ergeben sich unendliche Möglichkeiten, um ein gewünschtes Verhalten zu erzielen.
Denk daran, dass jeder Wagen ein anderes "Basishandling" hat. Das heißt, dass die Abstimmungsregler unterschiedliche Auswirkungen auf die Wagen haben.
Driftstabilitäts-Assistent [Effekt: Hauptsächlich C]
Driftstabilitäts-Assistent ein oder aus? Das ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die du triffst. Er ist standardmäßig eingeschaltet und ermöglicht ein stabiles, leicht beherrschbares Fahrverhalten, wie man es beispielsweise aus NFS Rivals kennt. Schaltest du diese Option aus, sind steilere Driftwinkel möglich, jedoch mit größerem Risiko eines Drehers, wenn du es bei deinem Drift übertreibst. Risiko und Nutzen müssen abgewogen werden. Schaltest du die Option aus, sind in Drift-Events potentiell mehr Driftpunkte möglich, aber es braucht mehr Können, um den Wagen zu kontrollieren.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Art, wie sich der Wagen beim Gegenlenken während des Driftens verhält. Ist die Option eingeschaltet, wird der Drift beendet und die Traktion wiederhergestellt.
Ist die Option ausgeschaltet, kannst du deinen Driftwinkel halten oder vergrößern, indem du die Räder deines Wagens in Fahrtrichtung ausrichtest, wodurch du eine stärkere Seitwärtsbewegung erreichst. Ist das der Fall, kannst du deinen Drift am sichersten beenden, indem du vom Gas gehst.
Außerdem kannst du bei ausgeschalteter Option einen Drift über einen Lastwechsel einleiten. Dies nennt man auch "Scandinavian Flick".
Bremsdrift-Assistent [Effekt: Hauptsächlich B]
Hier wird im Wesentlichen die Funktion "Bremse antippen und lenken, um Drift einzuleiten" ein- oder ausgeschaltet. Standardmäßig ist die Option eingeschaltet, um ein leichtes und unkompliziertes Handling zu gewährleisten. Schaltest du die Option "aus", ähnelt das Handling eher alten NFS-Klassikern wie Underground, Most Wanted usw.
Das Fahrzeug wird jetzt beim Bremsen eine gewisse Stabilität haben, so dass du Kurven präziser anbremsen und durchfahren kannst, als es das vorherige Drift-Modell zugelassen hat. Driften ist immer noch möglich, es erfordert aber unter anderem einen kurzen Druck auf die Handbremse!
Der Widerspruch hier ist, dass wenn du den Wagen so "driftwillig" einstellst, dass er von selbst in den Drift hineinlenkt, er dann auch mit ausgeschaltetem Bremsdrift-Assistent in einen Drift übergeht. An diesem Punkt spielt das Antippen der Bremse keine Rolle mehr, da die Lenkung alleine ausreicht, um den Wagen in den Drift zu bringen.
Handbremskraft [Effekt: A, B, C]
Es erscheint vielleicht widersinnig, dass eine schwache Handbremse der "Drift"-Seite entspricht, da man wahrscheinlich davon ausgeht, dass ein Driftfahrzeug eine möglichst starke Handbremse braucht. Nach Need For Speed-Maßstäben bedeutet "Stark" allerdings "übermäßig", das heißt, die Handbremse entwickelt eine Kraft, die in der Lage ist, das Auto bei jeder Geschwindigkeit problemlos um 180 Grad herumzudrehen – eine wichtige Voraussetzung in einer offenen Welt mit Cops.
Eine schwache Handbremse ist jedoch fürs Driften besser geeignet, da sie empfindlicher reagiert. Gleichzeitig kostet sie nur wenig Geschwindigkeit und ist gerade stark genug, dass mit einem leichten Lenkeinschlag der gewünschte Drift eingeleitet werden kann.
Ist die Handbremse auf den richtigen Punkt eingestellt, kann sie auch als wichtiges Werkzeug eingesetzt werden, um Drifts von einer auf die andere Seite aneinanderzureihen und Moves wie in einem Gymkhana entstehen zu lassen.
Lenkeinschlag [Effekt: A, B, C]
Ein größerer Lenkeinschlag ist ein beliebtes Abstimmungsmerkmal von Driftfahrzeugen. Er kann helfen, beim Einlenken einen größeren Driftwinkel sowie einen Traktionsverlust zu erzielen. Außerdem können durch den zusätzlichen Einschlagwinkel die Räder im Drift besser in Fahrtrichtung ausgerichtet werden.
Ich habe jedoch festgestellt, dass es sich auch bei eher Grip-orientierten Setups lohnt, den Lenkeinschlag genau einzustellen.
Das Grip-Handling soll einigen Elementen der älteren NFS-Titel wie NFS Underground ähneln. In diesen Spielen nutzte man das Bremspedal, um die Geschwindigkeit in Kurven zu regeln und nicht, um den Drift einzuleiten. In einen Drift hineinzulenken war fast unmöglich, und die Handbremse war das Hauptwerkzeug zum Einleiten eines Drifts.
Heute gilt dasselbe, wenn das Handling auf vollen Grip abgestimmt ist. Nach meinem Geschmack fühlen sich so abgestimmte Wagen oft etwas steif an, insbesondere wenn die Leistung auf super hohe Geschwindigkeiten gesteigert wurde!
Wenn du denselben Eindruck hast, versuche alles komplett in Richtung Grip zu stellen und den Lenkeinschlag voll in Richtung "Groß". Dieser zusätzliche Winkel könnte das sein, was du brauchst, um dich durch einige enge Kurven zu bringen, in denen du vorher starkes Untersteuern hattest.
Reifendruck vorne/hinten [Effekt: A,B,C]
Es gibt zwei Regler für den Reifendruck, vorne und hinten. Am besten stellst du dir diese als Modifikator für den Grip vor. Der Reifendruck ist ein Schritt tiefer in die Feinabstimmung des Grip-Niveaus, insbesondere bei neuen Reifen, die du vielleicht montiert hast.
Ob du an deiner Hinterachse weniger Grip erzielen willst oder mehr an der Vorderachse, die Ergebnisse sind relativ ähnlich. Deine Vorderachse wird im Vergleich zur Hinterachse stabiler. Dies wirkt sich auf deine Kurvengeschwindigkeiten aus, und in Extremsituationen kannst du nur durch hartes Einlenken einen Drift provozieren.
Es gilt aber auch das Gegenteil. Eine Hinterachse mit mehr Haftung macht einen Übergang in den Drift unwahrscheinlicher, der Wagen fährt insgesamt stabiler. Dies kann nützlich sein, um ein berechenbareres, präziseres Fahrverhalten zu bekommen.
Denke daran, alle Leistungstuningteile zu kaufen, die du brauchst, um die vollständigen Bereiche aller Regler und damit die extremsten Setups zu erhalten."
Need for Speed (2015) für Xbox One erscheint voraussichtlich am 05.11.2015.
29.10.2015 : Thomas Brüser