In der Stadt Southington, dem Nachbarort von Newtown, wo der schreckliche Amoklauf stattfand, wurde eine ungewöhnliche Aktion initiiert (wir berichteten). So hat die Organisation, die auf den Namen "SouthingtonSOS" hört, dazu aufgerufen gewaltverherrlichende Spiele zu verbrennen. Das hat uns unser Interesse geweckt und wir haben den Pressesprecher von Southington SOS um ein Interview gebeten, welches wir euch natürlich nicht vorenthalten möchten.
XboxFRONT: Sie starten mit SouthingtonSOS eine eher ungewöhnliche Aktion, um die Menschen auf das Problem "Killerspiele" aufmerksam zu machen. Bekommen sie denn auch von außerhalb der USA Resonanz oder ist das eher nicht der Fall?
E. Richard Fortunato: Wir bekommen sehr viel Resonanz, nicht nur aus den USA, sondern auch von vielen Universitäten, oder auch anderen Ländern wie z.B England, Frankreich, den Niederlanden oder aber auch wie von Ihnen aus Deutschland.
XboxFRONT: Was möchten sie mit dieser Aktion erreichen? Die Verbrennung von "Killerspielen" ist schon ein sehr radikaler Schritt.
E. Richard Fortunato: Unser Ziel ist denkbar einfach: Wir wollen Eltern und ihre Kinder zu uns nach Southington einladen um mit ihnen die Frage zu diskutieren, wie sie zu gewalttätigen Medien in ihren Haushalten stehen. Und nach dieser Diskussion möchten wir von ihnen wissen wie sie sich entscheiden, ob ihre Kinder diese Spiele weiterhin spielen dürfen oder ob sie die Möglichkeit nutzen möchten, ihre Spiele an einem Ort, an einem festgelegten Datum, abgeben zu können. Wenn die Spiele bei uns abgegeben werden, dann werden wir auch dafür sorgen, dass sie nicht weiterhin verkauft werden, daher möchten wir sie verbrennen.
XboxFRONT: Also können wir davon ausgehen, dass Eltern freiwillig zu Ihnen kommen und nicht weil Sie sie auffordern?
E. Richard Fortunato: Absolut! Es ist alles freiwillig. Wir wollen nur darauf aufmerksam machen, dass Eltern diese Medien nicht in ihrem Haus dulden müssen, weil ein gewisser "Gruppenzwang" herrscht. Weil diese Medien so vehement beworben werden, oder weil die Freunde ihrer Kinder diese auch haben. Allerdings möchten wir nur auf etwas hinweisen. Die Eltern haben in unseren Augen noch immer das Recht zu sagen, dass es für sie in Ordnung ist wenn ihre Kinder so etwas spielen.
XboxFRONT: Sie sind ja nicht die Einzigen, die gegen "Killerspiele" vorgehen möchten. Haben sie denn von anderen Organisationen auch Feedback bekommen, sowohl positives als auch negatives?
E. Richard Fortunato: Wir bekommen viel Feedback von anderen Organisationen, einiges ist positiv anderes wiederum negativ. Es ist nur schade, dass die negativen Stimmen immer sehr laut und sehr aggressiv sind, nur um ihre Meinung durchzusetzen und um unsere Vorgehensweise zu verteufeln. Doch vielleicht steckt ja auch hinter dieser aggressiven Herangehensweise von sogenannten Gegnern von "Killerspielen" eine Botschaft.
Wir bedanken uns bei SouthingtonSOS und E. Richard Fortunato für das Interview. Wie bereits erwähnt, haben die Verantwortlichen die Aktion mittlerweile abgesagt. Angeblich soll es zu viele Anfragen von Eltern gegeben haben, weswegen man vor unlösbaren logistischen Problemen stand. Allerdings wird man als "Zeichen des guten Willens" den Eltern, die ein Gespräch mit ihren Kindern führten, ein entsprechendes Zertifikat ausstellen.