Da stellen wir uns in die lange Schlange am Capcom-Stand, warten uns die Beine in den Bauch und ertragen es dennoch mit einem Grinsen. Denn gleich, ja gleich, werden wir schließlich Resident Evil 6 spielen dürfen. Dann merken wir jedoch, dass die Zeit nicht mal annähernd reichen wird, alle spielbaren Charaktere und Missionen anzutesten. Vorher schmeißt man uns raus, um Platz zu schaffen für die nächsten wartenden Zocker. Irgendwie ja schon frech! Nun gut, unsere Wahl fiel letztendlich auf den guten alten Leon, der sich auch genau so steuern lässt. Gut, weil es endlich möglich ist, zu schießen und gleichzeitig zu laufen. Alt, weil das Setting einer alten Universität tatsächlich Herrenhaus-Assoziationen wachruft.
Flair von früher
Dass Capcom mit der Resident Evil-Reihe inzwischen deutlich mehr auf Action setzt als auf Grusel, stößt bei vielen Fans der ersten Stunde nicht immer auf Gegenliebe. Und es stimmt, den Grusel haben die Programmierer zuletzt arg vernachlässigt. Das, was wir nun aber mit Leon erleben konnten, fühlt sich im besten Sinne altmodisch an. Vorsichtig schleichen wir durch die dunklen Gänge, ganz leise und langsam öffnen wir Türen und immer wieder ist das leichte Stöhnen der behäbigen Zombies zu hören. Echte Zombies, die ganz klassisch schlurfen. Der Rest des Spiels mag weiterhin Action bieten, doch diese ersten Minuten mit Leon wecken nostalgische Gefühle, die schnell vergessen lassen, dass natürlich auch nützliche Modernisierungen ihren Weg ins Spiel gefunden haben. Laufen und schießen erwähnte ich bereits, doch lassen sich auch Waffen und Gegenstände organisieren und auswählen, ohne auch nur einmal das Inventar zu öffnen. Alles ist über das Steuerkreuz verfügbar. Längst überfällig und sehr bequem diese Funktion – gerade dann, wenn es hektisch wird.