Im Angesicht der beiden großartigen ‚Kotor‘-Titel oder Klassikern wie der ‚Jedi Knight‘-Saga, die zumindest bei der engeren Fangemeinde Kultstatus genießt, tragen neue Spielumsetzungen aus dem Star Wars-Universum eine große Bürde. Zuletzt war es ‚Star Wars: The Force Unleashed‘, das vor rund zwei Jahren für sämtliche erdenklichen Plattformen erschien und sich nach imposanten CGI-Trailern und viel versprechenden Vorberichten bei seiner Veröffentlichung einem gewaltigen Hype stellen musste.
Trotz guter Verkaufszahlen und durchaus spektakulärer „Lischtschwertsäbeleien“, war das Feedback von Fans und Presse eher verhalten. Heute veröffentlicht ‚Lucas Arts‘ den zweiten Teil des Action-Adventures, der sich den Fehlern des Vorgängers stellen und deutlich mehr Spielspaß entfalten. Wir haben uns das zweite Abenteuer des „Starkillers“ genauer angesehen.
Schockmeldung: "Vaders Schüler als Schnellspritzer enttarnt!"
Verzeiht uns den vulgären Einstieg, ein treffenderer Slogan wollte uns für das ‚Activision‘-Produkt jedoch nicht einfallen. Um es genauso „kurz“ zu machen und ebenso schnell zum Punkt zu „kommen“, wie es das Abenteuer selbst tut: Bei einer durchschnittlichen Spielzeit von 4-6 Stunden erreicht ‚The Forces Unleashed II‘ dank wirklich cineastischer Inszenierung, die sich nur geringfügig von der Qualität des Leinwandvorbilds unterscheidet, bereits im ersten Kapitel seinen emotionalen Höhepunkt. Zwar wäre es vermessen, der Hintergrundgeschichte jeglichen Reiz abzusprechen, während gleichermaßen natürlich auch spielerisch ein solides Produkt abgeliefert wird, allerdings sind werdet ihr nach der „Flucht von Kamino“ nur noch selten von Story und Spielaction mitgerissen. Dazu stellt euch der Titel, trotz sehr geringer Spielzeit, einfach zu selten vor Höhepunkte. Der finale Showdown am Ende der Geschichte fügt sich diesem Eindruck widerstandslos und wirkt geradezu pomadig.
Nun mögen Spieler des Vorgängers ungläubig dreinblicken und sich kopfschüttelnd an den durchaus gelungenen Spielablauf des Vorgängers erinnern, der trotz spielerischer Unzulänglichkeiten zumindest auf reizvolle Figuren und eine fesselnde Story mit packender Star Wars-Atmosphäre bauen konnte. Zwar übernehmt ihr noch immer die Kontrolle von Vaders Schüler, während sich das Protagonisten-Aufgebot dank prominenter Gastauftritte von Prinzessin Leia, Meister Yoda oder natürlich dem dunklen Lord höchst selbst durchaus sehen lassen kann, allerdings ist es den Entwicklern diesmal nicht gelungen, eine ähnlich starke emotionale Bindung zu den Charakteren aufzubauen, wie im Vorgänger. Eine Storyline voller Intrigen, fantastisch animierte Zwischensequenzen und vorbildliche Lippensynchronität versuchen diesen Umstand zwar gemeinsam auszugleichen, dies gelingt jedoch an zu wenigen Stellen.