Test: Street Fighter X Tekken

Bei diesem „Best of both worlds“ dürfte vielen Prügelfans (nein, das ist nicht SO gemeint) der Speichel zwischen den Beißerchen zusammenlaufen. Street Fighter und Tekken in einem Spiel – klar, dass Capcom da nichts anbrennen lassen wollte und hat mit Yoshinori Ono einen Producer ans Werk gesetzt, der bereits Street Fighter IV zu einem modernen Klassiker gemacht hat. Kann ja nur besser werden, oder?
Lockere Prügelstimmung
Wenn da nicht ganz klar „Tekken“ im Spieltitel stehen würde, man müsste es, nein, nicht mit der Lupe, aber sagen wir mal mit einer sehr guten Brille suchen. Die modifizierte Street Fighter IV-Engine des Hausherrn Capcom saugt die Tekken-Kämpfer in sich auf und spuckt zusammen mit den Capcom-Recken ein stilistisch absolut kohärentes Beat 'em up auf den Fernseher. Wirkt alles wie aus einem Guss. Und so schön detailverliebt und -versessen: Wie schon beim viertel Teil der Straßenkampf-Reihe sehen die Figuren einfach spitze aus; als würden sie gleich aus dem Fernseher springen.

Dieses Spiel lebt. Und das im besten Sinne! Nicht nur, dass die ca. 40 Kämpfer durch feine Konturen enorm plastisch wirken, auch die Schauplätze der Fights besitzen eine Lebendigkeit, die die Konfrontationen noch sehr viel spektakulärer macht. Typisch für Street Fighter laufen im Hintergrund kleine Geschichten ab, sei es ein riesiges Mammut, dass euch verfolgt, während ihr euch im Laderaum eines riesigen Hovercrafts die Leviten lest, oder der kleine Dinosaurier, der euch mit Boxhandschuhen an den Klauen, anfeuert.

Für die passende, lockere Prügelstimmung sorgen auch kurze Cutscenes vor den Kämpfen, mit jeweils mehr oder weniger humorischen Ansagen (entw. Japanisch oder Englisch) der Akteure. Schade ist, dass diese Verspieltheit bei der Story im Arcade-Modus, wie zu erwarten, ihr Ende hat. Aber gut, wen interessiert schon die Geschichte, nicht wahr?


09.03.2012 : Peter Lebrun