Hands On: Medal of Honor Warfighter

Die Präsentation auf der Messe beginnt mit einer Filmvorführung. Die Band Linkin Park entschuldigt sich über Leinwand, nicht persönlich auf der gamescom sein zu können und ich frage mich direkt, was diese Typen überhaupt mit dem Spiel zu tun haben. Die Antwort kommt prompt: Es gehe im Spiel um „echte“ Menschen mit „realen“ Geschichten. Um Kriegsgeschichten also, und die menschlichen Tragödien dahinter. Die Band wollte unbedingt Teil von etwas WIRKLICH WICHTIGEM sein, sagen sie. Und es folgen Szenen vom Videodreh.

Die Band steht vorm Green Screen und EA produziert sich da was zusammen. Das Vorhaben als solches, eine Message gegen den Krieg, klingt ja erst einmal löblich, doch schwingt vor allem der typisch amerikanische Patriotismus mit. So präsentieren die Spielszenen dann auch gleich die gängigen Klischees: Tapfere US-Typen im Namen der Freiheit gegen gesichtslose Massen, vermummt vom Arabertuch. Dazwischen etwa fünfmal die Einblendung von Cover und VÖ-Datum. Jawohl!
Genre-Standard
Bevor wir alle den nächsten Raum betreten, um das Kino hinter uns zu lassen und an reichlich Rechnern 10 gegen 10 spielen zu können, bittet man um etwas Geduld. Zitat: „Ihr könnt euch ja bis dahin noch etwas am Titelbild aufgeilen!“ Bitte was? Dann noch der Tipp: „Gleich richtig schön killen, dann bekommt ihr auch einen Gutschein!“ Mensch EA, jetzt mal ehrlich, It’s all about the message!

Wie dem auch sei, zurück zum eigentlichen Spiel: Die Steuerung ist direkt, flott und auf höchstem Genre-Standard, Maps und Geschehen genauso. Nettes neues Feature ist das Partner-System. Angeblich seien Soldaten, die lange zusammen gedient haben, in der Lage gewesen, auf dem Schlachtfeld zu spüren, wo sich der andere befindet. EA macht daraus die konsequente Weiterführung des Splitscreens. Wir sehen zu jeder Zeit, wo sich unser Partner befindet, indem sein Umriss auch durch Wände hindurch sichtbar ist. Daneben fühlt sich aber alles beim alten an – im guten wie im schlechten, aber Genre-Fans finden sich so wenigstens schnell zurecht.


15.08.2012 : Benjamin Doum