Test: Anarchy Reigns

Vor langer Zeit, als wir noch mit D-Mark zahlten und Helmut Kohl unser Kanzler war, waren Kampfspiele wie Final Fight oder Double Dragon äußerst beliebt. Das Spielprinzip: Ein Mann geht seinen Weg und verprügelt dabei einfach jeden der ihm in die Quere kommt. Einfacher geht’s nicht. So einfach gestrickt ist auch der Brawler Anarchy Reigns und das einerseits cool, anderseits auch ein wenig langweilig. Das mit der „alten Schule“ ist halt immer so eine Sache…
Das Gegenteil von episch
Bei Anarchy Reigns herrscht nicht nur auf dem Schlachtfeld Anarchie, sondern auch bei der Geschichte. Der Spieler entscheidet sich zu Anfang für den aus MadWorld (Wii) bekannten Kopfgeldjäger Jack Cayman oder für den Regierungsagenten Leonhardt Victorion. Beide Geschichten sind miteinander verbunden, Jack und Leonhardt suchen die gleiche Person, so richtig spannend oder motivierend ist der Plot aber nicht. Wege der Anarchie: Nach Einsätzen werden kurze Zwischensequenzen eingespielt, die mit dem Geschehen zuvor nur wenig bis gar nichts zu tun haben. Zugegeben, die kurzen Einspieler versprühen einen gewissen Charme und nach getaner „Prügel-Arbeit“ sind sie eine nette Auflockerung, hilfreich in Hinblick auf den Story-Verlauf sind sie aber oft nicht. Schade auch, dass besonders bei Jack viel Potenzial verschenkt wurde, da hinter der rauen Schale ein sehr weicher Kern steckt. Tote Tochter, Selbsthass, daraus hätte man mehr machen können.


09.01.2013 : Stefan Grund