Test: Resident Evil: Operation Raccoon City

Zugegeben, mir ist noch kein gutes RE-Spin-off untergekommen. Und doch war da ein Funken Hoffnung, dass Resident Evil: Operation Raccoon City besser werden könnte als vielen Ableger zuvor. Ich hätte es besser wissen müssen!
Der Reinigungstrupp
Die Geschichte knüpft an den zweiten Teil der Reihe an und ist sehr schnell erzählt. Der T-Virus ist in der titelgebenden Stadt ausgebrochen und Horden von Zombies ziehen umher. Der Umbrella-Konzern ist verantwortlich für dieses Chaos, möchte aber naturgemäß alle Spuren vertuschen und betraut daher das „Wolfpack“, ein Spezialtrupp des Umbrella Security Service, mit dieser Aufgabe. Insgesamt umfasst das Team sechs Charaktere mit jeweils eigenen Waffen und Fähigkeiten, aber nur vier ziehen gleichzeitig in die Schlacht, die stark an Left 4 Dead erinnert. An dessen Qualität reicht dieser 3rd-Person-Shooter aber zu keiner Sekunde heran. Da hilft es auch nicht, dass man nun endlich auch in einem RE-Spiel zeitgleich laufen und schießen kann. Die Missionen sind simpel und werden auch so präsentiert. Zerstöre dies, finde das und dann unbeschadet von A nach B schleppen. Dazwischen wird geballert – und zwar reichlich. So abwechslungsarm und uninspiriert, dass der Kampf in diesen schlauchartigen Maps einfach nur ermüdet. Unspektakuläre Bossfights, die äußerst hakelige Steuerung und unüberlegte Designentscheidungen verbessern den Gesamteindruck keineswegs. Wie kann es zum Beispiel sein, dass selbst die niedrigste Deckung nicht übersprungen werden kann? Der nervigste Makel ist allerdings die KI der virtuellen Kollegen. Diese sind ausgestattet mit dem Orientierungssinn einer Barbiepuppe, gehen ständig zu Boden und vergeuden die kostbaren Heilsprays in den unmöglichsten Situationen. Wahrhaftig, eine echte Spezialeinheit ist das.


26.03.2012 : Benjamin Doum