Die Forza Motorsport-Reihe geht in eine neue Runde. Im Rahmen der diesjährigen gamescom in Köln konnten wir die neue Rennsimulation von Turn 10 ausgiebig anspielen, leider nur in Form der Demo, die auch für die Standbesucher verfügbar war. Und die war abgespeckt wie immer: Optionsarmut, keine Features, nur eine Handvoll Quick-Races und Time-Trials. Nun gut, es ließen sich zumindest einige Rückschlüsse auf das Fahrverhalten, besonders im neuen Regensetting schließen.
Da es hier schon viele Berichte nach der E3 gab, wollen wir uns diesbezüglich kurz halten und die Aussagen der Kollegen bestätigen: Forza Motorsport macht ab sofort auch im Regen die gewohnt gute Figur. Die Optik ist sehr stimmig, die Regentropfen wirken in der Cockpitansicht extrem realistisch. Dies resultiert auf der Tatsache, dass laut Aussagen der Entwickler jeder einzelne Tropfen physikalisch korrekt berechnet wird. „Wie echt“ eben und genau so sieht es auch aus.
Nicht ganz so ultra-brillant wirken die Regensettings in der Außenansicht. Vor allem die runtergeschraubten Reflexionen lassen die Karossen etwas glanzlos wirken, auch die hinter dem Auto entstehende Gischt wirkt teilweise etwas mager und aufgesetzt. 24 Fahrzeuge in Verbindung mit 1080p-Auflösung und 60 ultrastabile Frames zollen eben ihr Tribut. Und unter dem Strich war die Wahl sicherlich richtig und dürfte nur diejenigen zum Meckern verleiten, die gerade nichts anderes zu tun haben. Die Spiegelungen auf dem Asphalt sind wiederum absolute Referenz und auch im Gesamtbild gibt es derzeit wohl kein Spiel, das Forza 6 das "Wasser reichen kann".
Was das Fahrgefühl im Nassen angeht so wollte Turn 10 auch hier neue Standards setzen. Forza Motorsport 6 bietet insgesamt 150 verschiedene Untergrundarten vom Rennstrecken-Asphalt über Betonplatten bis hin zu Fahrbahnmarkierungen und alle diese Untergründe reagieren unterschiedlich auf bestimmte Wassermengen. Diese kommen durch die Unebenheiten auf den Strecken zustande, denn die mittels Laser vermessenen Tracks bieten nahezu 1:1 die Eigenschaften der echten Strecken und so sammelt sich Wasser unterschiedlich an bestimmten Stellen. Teilweise führt dies natürlich auch zur Bildung von Pfützen, die wiederum für Aquaplaning sorgen.
Wie stark dies auftritt, hängt wiederum von der zu Grunde liegenden Physik ab und errechnet sich laut Creative Director Dan Greenawalt aus dem Gewicht des Fahrzeugs, der Geschwindigkeit und Breite und Typ der Reifen. Regen-Rennreifen können beispielsweise mehr Wasser verdrängen als die Standardbereifung der Serienfahrzeuge. Natürlich spielt auch der Abtrieb eine gewisse Rolle.
Die ForzaTech-Engine bündelt diese ganzen Informationen und errechnet daraus jede Millisekunde die entsprechende Bodenhaftung. Hört sich beeindruckend an, aber so richtig ist man sich als Spieler nicht bewusst darüber, was dort im Hintergrund an Kalkulationen abläuft. Zumal die Setups im Rahmen der gamescom (Controller oder Wheel im Triplescreen-Rüttel-Simulator) nur sehr wenig Gefühl über die weiter optimierte Fahrphysik liefern. Wie gut sich Forza 6 wirklich fährt, werden wir wohl erst hier in unserer Testumgebung klären können, auf den ersten Blick hat sich aber nicht viel verändert.