Hands On: FIFA 16

Die offizielle Ankündigung von FIFA 16 kam einem echten Paukenschlag gleich: Erstmals werden Frauenmannschaften in EAs Fußballsimulation spielbar sein. Heftige Kritik, Unverständnis, aber auch Lob und neutrale Kommentare folgten nach der Bekanntgabe zu Hauf. Umso gespannter waren wir vor unserem Besuch bei Electronic Arts, in dessen Rahmen wir vor wenigen Wochen die Möglichkeit hatten, das neue FIFA erstmals anzuspielen.
Frauen vs. Männer
Die Anspielfassung, die uns Electronic Arts in seiner zentrale im Kölner Zollhafen zur Verfügung stellte, beinhaltete neben einigen Männermannschaften, wie den beiden Borussias aus der Bundesliga, Dortmund und Mönchengladbach, auch die beiden Frauen-Nationalmannschaften von Deutschland und den USA. Wie im fertigen Spiel konnten diese nur gegeneinander antreten. Misch-Duelle gegen Männer-Teams waren und werden nicht möglich sein. Eine Nachvollziehbare Entscheidung von EA? Wir waren uns nach einigen Matches mit beiden Varianten nicht sicher, denn vom Leistungsvermögen konnten wir spürbare Unterschiede zwischen den Geschlechtern ausmachen. Tatsächlich spielen sich Frauen- und Männer-Mannschaften verdammt ähnlich, um nicht zu sagen identisch. Kleine Differenzen mögen existieren und uns in der begrenzten Anspielzeit entgangen sein. Im Endeffekt sind es aber optische Merkmale, die in erster Linie einen Unterschied ausmachen.



So scheint Electronic Arts einen nicht zu unterschätzenden Aufwand betrieben zu haben, die Damen aus visueller Hinsicht möglichst realitätsgetreu ins Spiel zu integrieren. Hierzu wurde ein aufwendiges neues Scan-Verfahren eingesetzt, von dem auch die Männer-Teams profitiert haben sollen. Auf den ersten Blick sind auch in diesem Fall größere Unterschiede kaum feststellbar. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger erkennt man aber recht deutlich, dass die Körpermodelle der Spieler mal wieder einen Ticken plastischer wirken und dass es sich bei den Spielerinnen nicht um ummodellierte Männerköper handelt, denen man einen weiblichen Kopf aufgesetzt hat. Gleiches gilt auch für die Bewegungsabläufe der Spieler und Spielerinnen. Hier lässt sich auch ohne genaues Hinsehen erkennen, ob der bullige Portugiese Pepe über den Platz trabt oder die filigranere Amerikanerin Alex Morgan zum Sprint ansetzt. Den großen Aufruhr den die Bekanntgabe, dass Frauen-Teams in FIFA 16 enthalten sein werden, verursachte, rechtfertigen diese Unterschiede allerdings kaum.

15.06.2015 : Michael Keultjes