Dovetail Games bringt mit „Fishing Sim World“ den Nachfolger von „Dovetail Games Euro Fishing“ auf den Markt und verspricht, das bisher authentischste Angelerlebnis auf den Markt zu bringen. Der Vorgänger wusste Fans bereits zu überzeugen, für eine Top-Wertung reichte es allerdings nicht. Gelingt mit dem neuesten Ableger der große Fang? Wir zeigen es euch in unserem Kurztest!
Mit der Angel um die Welt!
Bei „Fishing Sim World“ ist der Name Programm. Ihr seid nicht nur auf heimische Gewässer beschränkt, sondern dürft auf sieben Angelspots auf der Welt die Köder auswerfen. In den Seen der USA oder Großbritanniens warten 18 verschiedene Fischgattungen.
Das Verhalten der verschiedenen Gattungen unterscheidet sich und sind an die natürlichen Gewohnheiten der Fische angepasst. Wie beim realen Fischen wird man auch hier mit einer Rotfeder weniger Probleme haben, als beim Drill mit einem 20 Pfund Karpfen.
Achja, bei den Fischen hat sich im Vergleich zum Vorgänger nicht allzu viel geändert. Barsche, Karpfen, Welse und Co. tummeln sich auch dieses Mal in den Gewässern dieser Welt und warten nur darauf, von euch gehakt zu werden. Hier hätte ich mir dann doch etwas mehr Abwechslung im Vergleich zum Vorgänger gewünscht.
Auch im Hinblick auf die Auswahl der Angelplätze haben sich die Entwickler Luft nach oben gelassen. Wieso nicht einmal gen Osten reisen und im Mekong nach Riesenwelsen oder Süßwasser-Rochen fischen? Oder gar im Ozean auf Thunfisch oder Marlin Jagd gehen? All das vermisse ich im zweiten Teil schmerzlicher als noch im Ersten.
Mit Sicherheit wird Dovetail auch dieses Jahr wieder mit DLC den Content auffüllen, wer dafür aber kein Geld ausgeben möchte muss sich mit zwei Gewässern in Amerika und fünf in Europa zufrieden geben. Diese sind aber abwechslungsreich gestaltet und bieten viel Platz zum Erkunden der besten Spots.
Eine von vielen Fans geforderte Neuerung hat es aber diesmal ins Spiel geschafft. Von nun an seid ihr nicht mehr auf das Ufer limitiert, sondern könnt mit einem Boot jede erdenkliche Ecke des Gewässers abfischen.
Petri Heil!
Dank großem Lizenzpaket dürfen sich Angelfreunde über die Ausrüstung von namhaften Herstellern freuen. Überhaupt stehen eine Vielzahl von verschiedensten Gegenständen zum freischalten bzw. freikaufen bereit. Durch das Fangen von Fischen erhält man Erfahrungspunkte und Credits.
Mit dieser gewonnen Ingame-Währung darf man dann nach Lust und Laune im virtuellen Angelshop einkaufen gehen. Ob neue Rolle, ein spezieller Köder oder ein besonderer Haken für den Wels hier findet ihr alles Wichtige zu diesem Sport. Mit der Anfangsausrüstung kann sich durchaus das ein oder andere Großkaliber an den Haken verlieren, in den meisten Fällen muss aber erstmal mit kleineren Tieren vorliebgenommen werden.
Das freispielen von Ausrüstung und die Jagd nach seinem persönlichen Rekordfisch macht den Reiz des Spieles aus. Die Frage, ob es sich um eine waschechte Simulation handelt dürfte wohl viele von euch beschäftigen. Diese Frage muss man mit einem klaren „Nein“ beantworten.
Zwar ähnelt alles einer Simulation, das Gameplay ist aber dennoch eher „arcadig“. Es kann durchaus sein, dass man mit dem richtigen Equipment einen Angelspot richtig gelesen hat was schnell den einen oder anderen Fisch an den Haken lockt. Das kann schnell in Stress ausarten, macht aber wirklich ziemlich viel Spaß, da die Drills immer wieder toll sind.
Wer eine waschechte Simulation wie „Russian Fishing 4“ erwartet wird wohlmöglich enttäuscht werden, alle anderen Angelfreunde kommen aber voll auf ihre Kosten.
Wer hat den Längsten?
Bei den Spielmodi hat sich zum Vorgänger nicht sonderlich viel geändert. Nachdem ihr euren eigenen Angler erstellt habt (Auswahl aus 5 Gesichtern und ein paar Kleidungsgegenständen) findet ihr euch im Hauptmenü weiter. Dort habt ihr die Auswahl zwischen dem Freien-Spiel und verschiedenen Turnieren in denen es darum geht, die meisten/größten Fische von exakt einer bestimmten geforderten Gattung zu fangen.
Zum Ausloten der verschiedenen Gewässern, empfiehlt sich durchaus erstmal im freien Modus mit dem Spiel vertraut zu machen. Erfahrenen Spieler können sich auch direkt im Multiplayer-Modus mit Freunden oder Anglern aus der ganzen Welt messen. Durch die Rangliste habt ihr euren aktuellen Stand immer im Blick.
Das virtuelle Angeln macht aber nicht nur Spaß, sondern sieht auch durchaus toll aus. Das Wasser und die Fische sind nett detailliert, bei den Bäumen und Büschen in der Umgebung hätte man sich aber durchaus etwas mehr Mühe geben dürfen. Leider hat das Spiel auch hier und da mit kleineren Einbrüchen der Framerate zu kämpfen. Allerdings hält sich das Ganze doch noch in einem akzeptablen Rahmen.