Ubisoft haben sich dieses Mal mit dem Filmstudio „SpectreVision“ zusammengetan und präsentieren uns den VR-Titel „Transference“. Was schon verstörend beginnt entwickelt sich zu einer VR Achterbahnfahrt der Gefühle. Wir haben uns für euch in die virtuellen Abgründe begeben und können euch nun berichten, ob sich das Ganze überhaupt lohnt...
Virtual Mindfuck
Das Spiel startet mit einem Videolog des fiktiven Wissenschaftlers Raymond. Dieser hat es geschafft sein Bewußtsein zu digitalisieren und in einen virtuellen Raum hochzuladen - nicht nur sein eigenes, wie wir später erfahren.
Die rund zwei Stunden kurze Reise spielt sich komplett innerhalb dieses virtuellen Netzwerkes ab, genauer gesagt in einem digitalen Abbild der Familienwohnung. Als Spieler kann man sich in diesem Cyberspace frei bewegen und zwischen den Erinnerungen der einzelnen Familienmitglieder wechseln.
Ein elementares Spielelement, da dieses Feature für einige Rätsel zwingend benötigt wird. Diese sind mal mehr, mal weniger knifflig. Das reicht vom simplen Finden eines Schlüssels bis hin zu Schalträtseln, welche in der richtigen Reihenfolge erledigt werden müssen.
Je nachdem in welcher Erinnerung wir uns gerade befinden, paßt sich auch die Ausstattung der Wohnung an. In der Erinnerung von Raymonds Sohn ist beispielsweise alles für den Kindergeburtstag geschmückt, während in der des Vaters in jedem Raum quer verteilt Computer und Server rumsummen.
Gerade diese beiden unterschiedlichen „Realitäten“ machen den Titel so reizvoll, mit der Zeit verschwimmt alles ein wenig und man ist sich nicht mehr sicher was Real ist und was nicht. Ein beklemmendes Gefühl der Verstörtheit macht sich breit, wer „Layer´s of Fear“ gespielt hat wird sich auch hier relativ schnell zu Hause fühlen.
Nach und nach kommt man dann der Wahrheit auf die Schliche, Stück für Stück ergibt sich so ein handfestes Familiendrama mit verstörendem Ende. Hin und wieder finden wir auch Videologs, in denen wir die angespannte Stimmung der Familie zu sehen bekommen. (diese wurden als echt gedrehte Aufnahmen mit menschlichen Schauspeilern aufgenommen)
Ab und an sind auch kleine Jumpscares eingebaut, der größte Teil der Stimmung wird aber durch die Atmosphäre des Spiels selbst erzeugt (Geräusche, Umgebung etc.) Wichtiger Tipp in diesem Zusammenhang: Spielt Transference unbedingt mit Kopfhörern und achtet mal darauf, wie geschickt die Macher stellenweise Tonhöhe und Lautstärke variieren.
Für Freunde von Spielen wie „Layer`s of Fear“ oder „the Observer“ ist der Titel sicher zu empfehlen. Leider kann er beim Thema Setting nicht so ganz Schritt halten, das Ganze spielt sich in einem Appartement ab und da ist „Backtracking“ leider vorprogrammiert. Da sich die Story aber in verschiedenen Realitäten abspielt sind nicht alle Räume komplett ident, somit fällt es nicht allzu schwer ins Gewicht.
Für eine kurze aber intensive Unterhaltung ist das Game bestens geeignet, vorausgesetzt man kann mit oben genannten Vertretern etwas anfangen. Anfangs noch sehr verworren (genretypisch wird auch nicht alles komplett enthüllt) entwickelt sich am Ende ein mehr oder weniger schlüssiges Gesamtbild welches es durch absolvieren von kleinen Rätseln zu enthüllen gilt.