Man selbst erwischt sich oft dabei den Schädel einzuziehen oder aufgrund der genialen Soundkulisse und Optik um eine nahe Ecke schauen zu wollen. Die Kulisse könnte wohl angemessener nicht ausfallen, eine Kirche im nahen Hintergrund und man selbst sucht zwischen Grabsteinen auf dem nahen Friedhof möglichst gute Deckung. Während man sich so langsam aus der Deckung gehend weiter vorarbeitet kommt die nächste Überraschung. Ein Flugzeug kracht donnernd in den nahen Kirchenturm und die Glocke lässt ein letztes Mal eindrucksvoll von sich hören. Willkommen in der Hölle, wäre hier schon fast der passende Ausdruck.
Diese und weitere Situationen erlebt man in CoD 3 am laufenden Bande, nur selten gibt es eher ruhige Momente. Das Spielprinzip basiert auch zum großen Teil darauf, euch keine Verschnaufpause zu gönnen. Somit will man immer wieder die Kriegsatmosphäre und das Mittendrin statt nur dabei Gefühl aufrechterhalten. Nur leider klappt das nicht immer so perfekt wie in manchen Abschnitten. Da der Titel voll und ganz auf gescriptete Events baut, gibt es doch die ein oder andere negative Wirkung. Bewegt man sich an vielen Stellen im Spiel nicht an genau markierte Punkte auf der Karte vor, geht das Geschehen einfach immer so weiter. Dann erlebt man beispielsweise unendlich andauernde Soldatenmassen, so dass man praktisch die ganze Munition in diese, munter von der selben Stelle weiter auftauchenden, deutschen Soldaten jagen kann. Dieser Missstand tut der ansonsten genialen Atmosphäre leider einen kleinen Abbruch.
„Call of Duty“ bietet zwar verschiedene Wahlmöglichkeiten im Spiel, z.B. welchen Pfad man einschlagen soll. Trotzdem bleibt das Spiel extrem eingeschränkt und linear, Türen gehen nur zu festgelegten Zeitpunkten auf, bzw. wenn es das Script vorsieht. Man kommt nicht über die kleinsten Hindernisse oder stößt schnell an Grenzen. Auch die Möglichkeit aus einer Deckung heraus feuern zu können wäre eine sinnvolle Neuerung gewesen.