Test: Diablo III

Man kann durchaus behaupten, dass das Genre der Action-Rollenspiele auf den Konsolen ein wenig unterrepräsentiert ist. Denn außer Torchlight, Sacred 2, Dungeon Siege und dem Genre-Bruder im Geiste Borderlands gibt es kaum vorzeigbare Beispiele die an die Qualitäten des Klassikers Diablo heranreichen. Jetzt ist es der ehemalige Genre-König höchstselbst, der zur Ehrrettung der Konsolen antritt und die Spieler wieder Stunde um Stunde an den Bildschirm fesseln soll. Aber funktioniert die ewige Jagd nach Beute auch mit dem Controller?
Gut gegen Böse - Schwarz gegen Weiß
Um die eingangs gestellte Frage direkt zu beantworten: Ja, die Steuerung mit Controller funktioniert! Und zwar so gut, dass man meinen könnte, die Spiele-Reihe sei seit jeher für die Konsole konzipiert worden. Denn durch die direkte Steuerung fühlen sich die Kämpfe noch wesentlich direkter, wuchtiger und actionlastiger an, als es noch auf dem PC der Fall war. Zur Erinnerung: Mehr als ein Jahr hat Blizzard sich zeitgenommen, um Diablo 3 vom Rechner auf die Konsolen zu bringen. Immerhin scheint man sich im Hause Blizzard aber einige Gedanken gemacht zu haben und so ist die Konsolenversion kein schlichter Port, welcher sich nur auf seine alten Stärken verlässt, sondern es ist den Entwicklern vielmehr gelungen das Spielprinzip durch sinnvolle Änderungen an die Plattform anzupassen und sogar noch zu verbessern. Dazu aber später mehr.



Im Kern entspricht die Konsolenumsetzung natürlich der PC-Version. So hat sich an der Story nichts geändert: Zwanzig Jahre vor den Ereignissen in Diablo 2, welches damals ausschließlich für den PC erschien, macht sich euer Held auf nach Neu-Tristram um einen geheimnisvollen, vom Himmel gefallenen Stern zu untersuchen. Recht schnell findet ihr heraus, dass es sich dabei um den gefallenen Erz-Engel Tyrael handelt, der seine Engelsgestalt aufgegeben hat, um die Menschen als Sterblicher im Kampf gegen die Finsternis zu unterstützen und um eine Warnung zu überbringen. Denn die beiden letzten Höllenfürsten Belial und Azmodan planen eine Invasion der Welt der Menschen. Die Story von Diablo 3 gestaltet sich wie eh und je eher simpel und konzentriert sich auch dieses Mal auf den altbekannten Kampf zwischen Gut und Böse. Auch wenn der Geschichte überraschende Wendungen und Subtilität fehlen, stört die typische Schwarz-Weiß-Malerei im Grunde kaum. Denn dadurch behält der Spieler den Blick für das Wesentliche: Looten und Leveln! Die Belange der Welt und der NPCs sind da eher Mittel zum Zweck, und dienen schlicht dazu, dem ewigen Monster-Gekloppe einen ansprechenden Rahmen zu geben.

06.09.2013 : Theo Salzmann