Test: Mirror's Edge Catalyst

Dass EA und DICE nicht nur hochwertige Shooter und Sportspiele entwickeln können, bewiesen sie bereits Ende 2008, als man mit Mirror's Edge quasi ein völlig neues Spielprinzip auf die Konsolen brachte. Ein "Mix aus Action-Adventure und Geschicklichkeit" beschrieb das Projekt wohl am besten.

Heutzutage hat sich der Begriff „Parkour“ in der Gesellschaft allerdings größtenteils eingeprägt, sodass man in der Regel sofort weiß, was damit gemeint ist, denn nimmt man es genau, müsste man das Spiel dort ansiedeln. Mit Mirror's Edge Catalyst ist nun endlich der von Fans lang ersehnte Nachfolger erschienen. Und ganz egal wie man das Genre auch nennen möchte, das Ergebnis ist erneut ein klasse Spiel! Was allerdings eine absolute Spitzenwertung verhindert hat, erfahrt ihr in unserem FRONT-Test!
Faith ist (endlich) zurück!
Bereits beim anfänglichen Tutorial werden schnell Erinnerungen an den Vorgänger wach. Nach den ersten Wallruns und Klettereinlagen ist man umgehend im „Flow“ und möchte am liebsten gar nicht mehr aufhören mit dem „Parkouring“! Im Gegensatz zu Teil 1 hat sich also zunächst gar nicht viel getan, doch nach den ersten beiden Stunden stellt man fest, dass der Eindruck täuscht. Seitens der Story sollte man allerdings nicht zu viel erwarten. Ihr schlüpft erneut in die Rolle von Faith Connors und lernt mit dem Verlauf weitere Charaktere kennen, für die ihr (wen wundert's) verschiedene Aufträge erfüllt. Dabei löst ihr mit der Zeit das Rätsel um den Codenamen „Reflection“.

Allerdings sind die Aufgaben immer recht ähnlich aufgebaut. So müsst ihr meistens von Punkt A nach B und anschließend flüchten. Gegner dabei ist die Sicherheitsfirma KrugerSec, welche euch mit allen Mitteln an euren Aktivitäten hindern will. Mit der Zeit werden die Einheiten stärker und haben verschiedene Waffen, die gegen euch eingesetzt werden. Moment mal! Waffen? Ja! Ihr hingegen setzt maximal eure Fäuste gegen die Security ein, sodass erneut das Gewaltpotenzial auf überschaubarem Niveau gehalten wird! Und das ist auch gut so, denn dadurch setzte sich Mirror's Edge bereits damals von anderen Spielen deutlich ab!



Die wohl größte Neuerung ist aber, dass ihr nun im Open-World-Style über die Dächer rennt und klettert. Dabei schaltet ihr mit dem Verlauf der Hauptmissionen neue Gebiete und Nebenaufträge frei. Konnte der erste Teil bereits mit seinem coolen Grafikstil punkten, setzt man nun nochmals einen drauf. Der futuristische Look gepaart mit den verschiedenen Farben der unterschiedlichen Gebiete passt einfach perfekt zum immer wieder erfrischenden Gameplay. Über die Schnellreise kürzt ihr weite Wege optional ab. Allerdings haben wir diese Möglichkeit selten in Anspruch genommen, da es einfach höllischen Spaß macht über die Dächer zu schreiten.

Erneut gelungen ist auch die Steuerung. Auch Anfänger verinnerlichen die Steuerungen schnell und es motiviert, mit der Zeit coole Moves zu lernen. Später erhaltet ihr sogar einen Greifhaken, mit dem ihr euch über große Schluchten zieht. Vor allem die Kombinationen aus Rennen, Springen, Klettern, Wallruns und Co ziehen einen schnell in den Bann und man erwischt sich immer wieder dabei, wie man zwischendurch aus Spaß am „Parkour“ von Dach zu Dach springt. Passagen an denen ihr mehrere Versuche braucht, wird es je nach Können aber dennoch geben. Frust kam bei uns aber sehr selten auf.

13.06.2016 : Sascha Sommer