Test: Forza Motorsport 4

Virtuelle Welten... made by Pixar
Wenn es um die Darstellung virtueller Welten geht, gibt es einen Namen, der immer wieder fällt. Die Pixar Animation Studios, die sich für erfolgreiche Filme wie Cars, Findet Nemo oder der Toy Story-Trilogie verantwortlich zeigen, sind die unbestrittenen Meister des Faches. Dessen war sich auch Turn 10 bewusst und hat kurzerhand gleich mehrere Mitarbeiter des Filmstudios dazu bewogen, in die Rennspielentwicklung zu wechseln. Sinn und Zweck dieses „Technologie-Transfers“ war es, die Grafik von Forza Motorsport 4 so realistisch wie möglich wirken zu lassen. Dass man dieses Unterfangen durchaus als „gelungen“ bezeichnen kann, wissen viele Spieler spätestens seit den ersten Gameplay-Videos oder der spielbaren Demoversion.

Die neue IBL (Image Based Lighting)-Engine sorgt für ultrarealistische Beleuchtungseffekte in allen Situationen. Gerade im Zwielicht, das bei Forza 3 aber auch der direkten Konkurrenz oft für Probleme sorgte, sehen die Autos in Forza 4 immer perfekt platziert aus. Der Vorteil liegt auf der Hand: während Fahrzeuge in Videospielen in der Regel ein eigenes Lightingmodell haben, welches mal mehr oder mal weniger gut zur Umgebung passt, ist es das Drumherum selbst, das die Fahrzeuge in Forza 4 beleuchtet. In der Realität kommt die Beleuchtung eines Objekts nicht nur von der Sonne oder einer anderen Lichtquelle, die komplette Umgebung reflektiert Licht und gibt sie an weitere Gegenstände ab.

Was der Autor dieses Textes damit letztendlich vermitteln will, ist die Tatsache, dass die Fahrzeuge, aber auch die Umgebung in Forza Motorsport 4 wirklich unglaublich gut aussehen. Lediglich das aus Forza 3 bekannte Kantenflimmern ist geblieben und wirkt durch die starken Glanzeffekte teilweise sogar noch etwas aufdringlicher als beim Vorgänger. Hier wird wohl erst eine neue Hardware Abhilfe schaffen können und bis die in den Läden steht, ist Forza 4 sicherlich als Referenz in Punkto „Grafik“ zu bezeichnen.

Grafikfehler wie Tearing oder gar den Einbruch der Framerate sucht man bei Forza 4 übrigens vergebens. Ganz selten sieht man mal einen Pylon ins Bild streamen, das war es auch schon, was uns in den vergangen zwei Wochen aufgefallen ist. Trotz einem Drittel mehr Fahrzeuge auf der Strecke (im Multiplayermodus sind es mit 16 sogar doppelt so viele wie in Forza 3) macht der Racer technisch einen so ausgereiften Eindruck, dass man das Gefühl gewinnt, die gute alte 360 zaubert die eindrucksvollen Bilder „mit Leichtigkeit“ auf den heimischen Screen.


06.10.2011 : Matthias Brems