Test: Tomb Raider

Vergesst Altair, Sam Fisher und den Master Chief: Lara steckt sie alle in die Tasche!
Das neue Tomb Raider versteht sich als klassisches Action-Adventure mit Survival-Elementen. Lara wird im Rahmen des Abenteuers auf die Jagd gehen müssen, um Nahrung zu finden, akrobatische Sprung-Passagen im Stile eines gewissen persischen Prinzens absolvieren und sich mit einer ganzen Horde an Feinden, wie blutrünstigen Wölfen und schießwütigen Inselbewohnern auseinandersetzen. Unterstützend zur Seite stehen ihr dabei ein mit der Zeit wachsendes und upgradebares Waffenarsenal sowie verschiedenste Fähigkeiten, die sich mit Skill-Punkten ebenfalls nach und nach aufwerten lassen und Lara schließlich zu dem machen, was sie ihren anschließenden Abenteuern noch auszeichnen wird. Eine athletische Actionheldin wie sie im Buche steht!



Egal ob sie gerade klettert, mit Pfeil und Bogen einem Reh hinterherpirscht oder einen Hagel aus Blei aus ihrem Maschinengewehr feuert. Was die Spielmechanik angeht, macht dem neuen Tomb Raider kaum ein Konkurrent etwas vor. Im Gegenteil: Obwohl es wirklich zahlreiche Disziplinen sind, in denen Lara unterwegs ist, fühlt sich das Gameplay zu jederzeit „rund“ an. Sprung- und Klettereinlagen gehen wunderbar von der Hand, lautloses Töten funktioniert dank vielseitiger Stealth-Fähigkeiten tadellos und auch die Eigenschaften eines Third-Person-Shooters à la Gears of War werden hervorragend abgedeckt. Die vielseitige Spielmechanik profitiert dabei von einer exzellenten Steuerung, die dank perfekter Button-Belegung sehr intuitiv wirkt und die umfangreichen Bewegungsmöglichkeiten von Lara gekonnt abdecken. Einzig und allein das ein oder andere Quick-Time-Event hätte ausgelassen werden können. Hier sind aufgrund des teils überraschenden Einsetzens gute Reaktionen gefragt. Frust-Momente bleiben zwar aus, da das Event mehr oder weniger direkt wiederholt werden kann, den Spielfluss stören die unnötigen Tode aber dennoch ein wenig.

Abgerundet wird das hervorragende Spielerlebnis durch eine sehr gute künstliche Intelligenz der Gegenspieler. Feinde sind sehr aufmerksam und warnen sich gegenseitig, wenn sie Lara entdeckt haben, locken selbige mittels brennenden Pfeilen aus ihrer Deckung und gehen gemeinsam auf die holde Studentin los, was dem Spieler zumindest auf den beiden höheren Schwierigkeitsgraden alles abverlangt. Festzuhalten bleibt aber, dass das Spiel dank üppiger Munitionsvorkommen dennoch meist fair bleibt. In hektischen Situationen ist es lediglich die Kameraführung, die euch etwas Übersicht kostet. Ein verschmerzbarer Mangel.

25.02.2013 : Michael Keultjes