Test: Call of Juarez: The Cartel

Lieber gemeinsam als einsam
Im Singleplayer-Modus können die Nebenmissionen leider nicht überzeugen, anders sieht es im Koop-Modus aus. Call of Juarez: Bound in Blood ist ganz klar auf diesen Modus ausgelegt und zusammen mit Freunden in den Kampf zu ziehen und sie bei Gelegenheit zu hintergehen, macht durchaus Spaß, wobei es bei weitem bessere Spiele mit so einem Modus gibt. Kurz noch ein paar Worte zu den anderen Multiplayer-Modi: Es wird der übliche Standard aus Teamdeathmatch- und Captur the Flag-Varianten angeboten, etwas wirklich Neues oder Überraschendes gibt es leider nicht.
Standard, oder besser gesagt Stillstand, wird einem auch bei den 15 Missionen vorgesetzt. Zu Beginn jeder Mission wählt ihr aus drei Waffentypen, wobei die Auswahl an Gewehren, Pistolen und bekannte Maschinenpistolen wie die Uzi sehr gering ist, und folgt euren Kameraden dann ins Einsatzgebiet. Es gilt eine versteckte Hanfplantage abzufackeln, mal müssen Prostituierte aus der Gefangenschaft befreit werden oder das Trio stürmt eine Bar mit gefährlichen Gangstern drin. Egal um was es geht, geballert wird früher oder später immer! Habt ihr genügend der sehr dümmlichen Feinde abgeknallt, wird eine Bullet-Time Funktion freigeschaltet. Dadurch erhält man einen deutlichen Vorteil gegenüber seinen Feinden und kann so gleich mehrere Bösewichte über den Jordan schicken. Leider darf der Spieler die Trefferzonen der Feinde nicht mehr wie in den früheren Teilen markieren. Warum die Macher dieses ungemein coole Feature rausgeworfen haben, ist mehr als unverständlich.

Neu hinzugekommen ist eine Art Deckungs-Minispiel. An manchen Stellen geben euch eure Mitstreiter Feuerschutz und ihr müsst so schnell wie möglich zu einem vorgegebenen Punkt hetzen. Seid ihr zu langsam oder folgt nicht dem vorgegebenen Pfad, werdet ihr sehr schnell abgeschossen und müsst diesen ganzen Blödsinn nochmal angehen. Weniger blödsinnig dafür aber schlicht langweilig geht es bei den kurzen Fahrten zu. Anstatt auf einem Pferd Platz zu nehmen, heizt ihr in kurzen Abschnitten in einem dicken SUV hinter Gangstern her oder flüchtet vor selbigen. Aufgrund der schwammigen Steuerung kommt bei diesen Fahrten nur wenig Freude auf und daher hätten die Macher sehr gut darauf verzichten können. Gleiches gilt für die kurzen Boxeinlagen, denn die wirken wie die Fahreinlagen einfach nur aufgesetzt und billig.


27.07.2011 : Stefan Grund