Test: Transformers: Dark of the Moon

Mit der Neuverfilmung von Transformers unter Michael Bay mit Shia LaBeouf und Megan Fox blühte die alte Marke vor vier Jahren zu neuem Leben auf. Zwei Jahre später drehte Bay den zweiten Teil der Trilogie, die dieses Jahr in Transformers 3 ihr vorläufiges Ende fand. Selbstverständlich erschien zeitgleich mit den Filmen eine passende Versoftung für die Heimkonsole. Während die Leinwandvorlagen hoch gelobt und speziell vom dritten Teil nur in den höchsten Tönen gesprochen wurde, ernteten die Videospiele dazu bisher nur sehr durchwachsene Kritiken. Das erste Spiel ging komplett in der Versenkung unter. Lediglich Transformers: Die Rache erfreute sich halbwegs positiven Bewertungen. Auch der Filmstart des dritten Teils geht mit einer Versoftung Hand in Hand. Haben die Entwickler der High Moon Studios den positiven Aufschwung des Vorgängers mitgenommen, oder wird Transformers 3 wieder nur eine weitere vollkommen unnötige Umsetzung, die in der hinteren Reihe des Regals verstaubt und untergeht.
Megatron gegen Optimus
Es macht den Anschein, als würde auf den meisten Versoftungen ein Fluch der Durchschnittlichkeit liegen. Kaum ein Titel hat es wirklich zu einem Hit gebracht, wenige Ausnahmen ausgeschlossen. Umso schwieriger wird es, wenn schon die Leinwandvorlage ein Kracher und Blockbuster vom Feinsten ist. Mit solch hohen Erwartungen kann die dazugehörige Versoftung eigentlich nur scheitern. Doch Transformers 3 hat einen wichtigen Vorteil. Im Spiel erleben die Gamer nämlich nicht die Geschehnisse des Films, sondern den Übergang zwischen Teil zwei und drei. Das Videospiel fungiert also als Prequel zum Movie. Der Plot dazu ist schnell erzählt. Bösewicht Megatron versucht Shockwave aus der Gefangenschaft der Menschen zu befreien. Optimus Prime und seine freundlichen Autobots hingegen versuchen natürlich diesem Plan zu vereiteln und den Menschen zu helfen.

Als Spieler schlüpfen wir in das Blech der transformierenden Maschinen und erleben das Abenteuer nicht nur auf der Seite der guten Autobots, sondern auch als fieser Decepticon. Innerhalb der sieben verschiedenen Kapitel wird vom Spiel fest vorgeschrieben, wann wir als welche Fraktion zu Felde ziehen. Jeder Autobot und Decepticon kann sich in drei verschiedene Formen verwandeln. Als Roboter laufen und springen wir durch die Gegend, überwinden verschiedene Hindernisse und schlagen den Angreifern im Nahkampf ordentlich auf die Windschutzscheibe und ballern auf alles was sich bewegt. In der Form des Fahrzeugs werden die mitgeführten Waffen gleich viel stärker und müssen zudem nicht mehr nachgeladen werden. Die Autos können sogar seitlich fahren und sind dadurch im Kampf sehr wendig und geschickt. Im Vergleich zur Roboter-Form ist der Kampfwagen aber viel zu stark, eben weil mit dem verheerenden Dauerfeuer jeder Gegner sofort eliminiert wird. Die letzte Transformations-Stufe ist eine reine Fahrzeug-Form, in der die Geschütze eingefahren und das Vehikel dann viel schneller über das Areal rasen kann. Dabei wird die Steuerung komplett über den Haufen geworfen und geändert. Plötzlich lässt sich der Wagen oder das Flugzeug nur noch mit dem Analogstick lenken. Schön sind hier die fließenden Übergänge zwischen den verschiedenen Formen, die zu fast jeder Zeit per Knopfdruck ausgeführt werden.

Obwohl wir während der Missionen in die verschiedensten Autobots und Decepticons schlüpfen, spielt sich jeder Roboter gleich. Bis auf Mirage, der sich für kurze Zeit unsichtbar machen und Starscream, der als Jet in luftige Höhen aufsteigen kann, sind Bumblebee, Ironhide, Optimus, Megatron und Co. absolut identisch. Alle verfügen über zwei verschiedene Waffen und einsetzbare Spezialangriffe. Megatron kann seinen Feinden zum Beispiel die Lebensenergie absaugen. In der Not lässt sich verlorengegangene Energie auch in Deckung wieder auffüllen so lange kein neuer Feindbeschuss einschlägt. Die Bedienung ist recht einfach. Per Knopfdruck werden die verschiedenen Formen gewechselt und sich ganz Third-Person-Shooter typisch durch die Level geballert. Die vielen Schlauchabschnitte, gefolgt von einem Arenakampf und einer Fahrpassage sorgen jedoch nicht gerade für viel Abwechslung im Kampf. Ähnlich verhält es sich auch bei der Darstellung der Areale: Lediglich die tropische Insel kann halbwegs optisch überzeugen. Alle anderen Gebiete wirken zu monoton und wiederholen sich viel zu häufig.


28.07.2011 : Peter Embach