Test: Risen 2: Dark Waters

Der Titel Risen 2: Dark Waters kam bereits vor einigen Monaten für den PC auf den Markt. Das Rollenspiel konnte viele gute Wertungen einheimsen, weshalb der eine oder andere RPG-affine Konsolenanhänger sicherlich schon neidisch in die Händlerregale geschaut hat. Allerdings wurde nun auch eine passende Version für Xbox 360 umgesetzt. Ein Abenteuer, das auch vor dem heimischen Fernseher überzeugt?
Fluch der Technik
Risen 2: Dark Waters befördert den Spieler in eine Welt voller Strände, Sonne und warmen Temperaturen. Klingt doch schon einmal super, doch Zeit zum Bräunen der Haut bleibt nicht. Ein riesiges Krakenmonster ist los und sorgt für Angst und Schrecken. Der Protagonist, der keinen eigenen Namen hat, arbeitet inzwischen für die Inquisition. Diese Fraktion schickt den Spieler fort, damit er sich bei den Piraten einschleust. Diese verfügen nämlich angeblich über eine Waffe, mit der man das scheußliche Ungetüm besiegen kann.

Eine lange Reise beginnt, bei der man verschiedene Inseln bereist, zahllose Menschen trifft und viele Dialoge führt. Ein typisches Rollenspiel eben. Die Story bleibt zwar nicht zu jeder Zeit spannend, doch die oftmals lustigen Dialoge helfen stets bei der Unterhaltung. Das spezielle Setting sorgt allerdings fast schon im Alleingang dafür, dass die Atmosphäre so einzigartig erscheint. Ruppige Piraten, die nichts anderes als Rum und Schlägereien im Kopf haben findet man ebenso wie hochnäsige Soldaten und kämpfende Wilde. Das alles ist in eine wirklich toll gestaltete Welt eingebettet, die zum Einstieg klare Linien hat, im Laufe der Zeit dann allerdings immer freier wird und dem Spieler unglaublich viele Möglichkeiten zur Entdeckung lässt.

Die technische Umsetzung spielt bei solch einem Szenario keine ganz untergeordnete Rolle. Niemand möchte schließlich an verpixelten Stränden spazieren gehen oder sich in einem Dschungel aus Matschtexturen wiederfinden. Schaut man sich einmal Videos der PC-Fassung an, entsteht ein durchaus positives Bild, an dem es nicht allzu viel zu meckern gibt. Die Konsolenversion geht hier jedoch einen anderen Weg und beschert einem eine völlige Katastrophe. Bereits die Eingangssequenz hat mit massiven Performance-Problemen zu kämpfen. Ein Einzelfall? Leider nicht und so ziehen sich die Ruckeleinlagen durch das gesamte Spiel. Egal ob bei Zwischensequenzen oder nur bei Bewegungen der frei justierbaren Kamera – kaum eine Situation kommt ohne Einbrüche der Framerate daher. Diese Störungen geraten zu einem Desaster, zumal sie die Dynamik wirklich behindern und damit oftmals den Spielspaß einschränken.

Damit ist der technische Bereich jedoch noch nicht abgearbeitet. Das Entwicklerstudio, das sich für die Umsetzung verantwortlich zeichnet, hat auch an vielen weiteren Eckpunkten geschlampt. Im gesamten Spiel wurden die Details zurückgefahren und die Texturen verschlechtert. Damit sieht Risen 2: Dark Waters alles andere als rund aus. Von der eigentlich hübschen Vegetation bleibt damit nicht mehr viel übrig. Es ist bedauerlich, dass die Grafik hier derart veraltet wirkt. Hinzu kommen ständige Pop-Ups, Bildfehler und recht lange Ladezeiten. Einzig durch das bestehende Leben auf den Inseln kann die Stimmung in einem gewissen Rahmen überleben. So können die Umgebungen weiterhin überzeugen, wenngleich sie sich wie erwähnt ihrer Details beraubt fühlen.


01.08.2012 : Daniel Dyba