Bis hierhin also Genrekost ohne Alleinstellungsmerkmal. Capcom hat allerdings noch ein Ass im Ärmel, das sich Vasallensystem nennt. Vasallen sind Rekruten. Sie begleiten euch auf Schritt und Tritt und lernen stetig dazu. Einen ersten Vasallen bastelt man sich bereits im Editor, zwei weitere Begleiter lassen sich beliebig im Laufe des Spiels wechseln. Je nach Quest und Fähigkeit der Vasallen ist dies auch anzuraten. Die Mischung ist Schlüssel zum Erfolg und bisweilen Pflicht. Nur eine bestimmte Kombination aus Fähigkeiten lässt euch vorankommen. Das Beste an diesem System: Vasallen lassen sich auch online mit Freunden tauschen. Ein von euch trainierter Begleiter lässt sich so auch von Freunden einsetzen und umgekehrt. Das erleichtert das Geschehen ungemein und schafft ein angenehmes Gefühl der Verbrüderung. Auf einen waschechten Koop-Modus hat Capcom allerdings verzichtet.
Eine Entscheidung, die angesichts der zum Teil kümmerlichen K.I. umso mehr schmerzt. Während die computergesteuerten Begleiter das Heilen noch ganz gut im Griff haben, fehlt ihnen sonst leider jeglicher Sinn für eine angemessene Einschätzung der Kampfsituation. Meist verhalten sie sich wie tumbe Berserker, die blindlings gegen eine Hundertschaft anrennen – und natürlich draufgehen. Auch einige Kommentare sind unfreiwillig komisch. Erst warnen sie vor steilen Felskanten oder gefährlichen Tümpeln, nur um kurz darauf selbst hinunter zu stürzen oder baden zu gehen. So etwas kann durchaus frustrieren.