Test: Metal Gear Solid - HD Collection

Hochauflösend muss es sein!
Egal welchen Titel man wählt, hier bekommt der Spieler noch was für sein Geld! Dazu zählen ausufernde Zwischensequenzen, teils wirre Storyabschnitte und das bewährte Schleichprinzip der Serie. Wer die Titel in seiner Reinform bereits gemocht hat, wird daher auch hier keine Scheu empfinden, wenngleich der Zahn der Zeit deutlich an den einzelnen Versionen nagt. Das beginnt bereits bei der Grafik, die zwar aufpoliert wurde, aber nicht das verwöhnte Auge überzeugen kann. Jeder der Teile bietet verbesserte Texturen und sieht mit gesteigerter Bildrate in der hochauflösenden Version einfach wesentlich runder aus als das entsprechende Original. Trotzdem sieht man deutlich, dass die Titel eben aus einer anderen Zeit stammen und nicht mit Grafikmonstern der neuen Generation mithalten können.

Dass die Technik heute nicht mehr vollends standhalten kann, wird ebenso bei der Steuerung deutlich. Die Tastenverteilung erweist sich oftmals als kompliziert und gerade bei Teil zwei ist die Kamera ein ständiges Problem, das für manchen Kopfschmerz sorgen kann. Dagegen profitiert der PSP-Ableger vom zweiten Analogstick der Konsole und lässt sich nun etwas angenehmer spielen. Trotz all der Nostalgie könnten sich jüngere Spieler vom wenig zugänglichen Spielprinzip abschrecken lassen, weshalb sich diese Sammlung vornehmlich an die Fans der ersten Stunde richtet.

Gerade Metal Gear Solid: Peace Walker vermittelt übrigens einen eher unzeitgemäßen Eindruck im Bereich der Detailvielfalt. Das liegt jedoch daran, dass der Ableger von der PlayStation Portable stammt und ohnehin auch stilistisch aus der Reihe schlägt. Das gilt nicht nur für die recht bunt gehaltene Optik, sondern besonders für die Erzählweise. Die Zwischensequenzen werden in Form von comicartigen Bildchen präsentiert, was einen tollen Eindruck hinterlässt. Die Zeichnungen wurden extra für die HD-Auflage erneuert und wirken auf dem großen Bildschirm äußerst hübsch. Darüber hinaus bietet das Konsolendebüt des Videospiels einige Extras. Wer die PSP-Fassung bereits besitzt, darf seine Daten auf das PlayStation 3-System übertragen und bei seinem alten Spielstand fortfahren. Online geht es ebenfalls zur Sache. Im kooperativen Spiel können bis zu sechs Teilnehmer an den Start gehen. Die anderen Spielversionen müssen dagegen leider ohne einen Mehrspielerpart auskommen. Dafür darf man Hand an die Klassiker Metal Gear und Metal Gear 2: Solid Snake legen, die nochmals einige Jahre mehr auf dem Buckel haben.


09.02.2012 : Daniel Dyba