Test: Saints Row IV

Aus großer Kraft folgt große Verantwortung
Saints Row IV spielt sich im Grunde wie der dritte Teil im „God-Modus“. Euer Held, den ihr natürlich mit allerlei verrückten Klamotten ausstatten und dessen Körperbau ihr individuell anpassen könnt, erlernt immer neue Fähigkeiten etwa an der Wand hochlaufen oder kraftvoller zuschlagen. Im doppelt virtuellem Steelport gibt es immer noch viel zu tun und die meisten Aufgaben sind auch sehr unterhaltsam und motivierend. Sehr cool ist beispielsweise ein Auftrag, in dem man wie bei Metal Gear Solid leise Feinde ausschalten muss, geballert wird natürlich auch wieder. Per „Dubstep-Knarre“ werden Feinde dazu gebracht sich in gewisser Weise zu Tode zu tanzen, unterhaltsam ist auch eine Waffe bei denen die Köpfe erst anschwellen und dann zerplatzen. Wie gesagt: man muss einen sehr speziellen Humor haben, um das zu genießen.



Das alles hat nur leider einen großen Haken: Der Held ist schlicht zu übermächtig! Aufgrund der besonderen Fähigkeiten ist es zum Beispiel nicht mehr nötig, die Stadt per Auto zu erkunden. Warum auch, immerhin ist man in wenigen Sekunden oder Minuten zum gewünschten Ziel hingeflogen. Und wieso sollte man Angst vor Ordnungshütern haben, wenn sich diese mit einem einzigen Schlag außer Gefecht gesetzt werden?! Zwar gibt es auch Alien-Bossgegner, gegen die sich der Präsident durchaus anstrengen muss, diese Begegnungen sind aber sehr selten.

Schade ist auch, dass die Entwickler sich anscheinend wenig um die Stadt Steelport gekümmert haben, denn hier ist noch ziemlich alles so, wie es der Spieler von Saints Row: The Third her kennt. Neue Stadtviertel oder zumindest ein neues Randgebiet gibt es also nicht, immerhin werden Trips außerhalb von Steelport unternommen, etwa auf ein Raumschiff der Aliens.

20.08.2013 : Stefan Grund