Test: Dark Souls II

Langsam und bedächtig wagen wir uns eine moosbedeckte Treppe hinab, immer dem lieblichen und melancholischen Gesang eines noch unbekannten Wesens folgend. Über uns bilden dürre Äste ein Wirres Netz der Vegetation, das kaum vom Tageslicht durchdrungen werden kann und ein leuchtend blaues Schimmern in der Ferne markiert unser nächstes Ziel. Plötzlich durchfährt uns eine gleißend helle Lichtexplosion und unser düsterer Held fällt röchelnd auf die Knie – „Sie sind gestorben!“ – Ach Dark Souls, was haben wir dich vermisst.
Verflucht und untot in Drangelic
War Dark Souls eher eine düstere Mittelalter-Ritter-Geschichte, so hinterlässt der Nachfolger eher den Eindruck eines finsteren und geheimnisvollen Märchens. Erneut startet der Spieler als einsame, rastlose Seele in Form eines verfluchten Untoten. Jahrhunderte nach den Geschehnissen in Lordran muss nun also das Reich Drangelic bereist und erkundet werden, um den Fluch endgültig abstreifen zu können. Die Geschichte wird dabei wie in den beiden anderen Souls-Spielen vorrangig über die Beschreibung von Gegenständen, die Aussagen der kauzigen NPCs und von der Spielwelt selbst erzählt. Auch diesmal gilt es wieder eine vielschichtige Sagenwelt zu erkunden. Die unzähligen Areale des Spieles unterscheiden sich teilweise drastisch voneinander und wirken fast immer sehr inspiriert und abwechslungsreich. Wie im Vorgänger kann die Spielwelt bis zu einem gewissen Grad frei erkundet werden. Allerdings ist die Welt weniger in einander verwoben, als in Dark Souls.



Stattdessen können viele Gebiete von einem zentralen Hub, einem Gebiet namens „Majula“, angesteuert werden. Wer jetzt allerdings befürchtet, dass die Welt dadurch weniger zusammenhängen oder gar zerklüftet erscheint, den können wir beruhigen. Denn Dark Souls 2 versteht es sogar noch besser als der Vorgänger, dem Spieler das Gefühl einer in sich kohärenten Spielwelt zu vermitteln. Außerdem gibt es fast immer mehrere Wege in ein bestimmtes Gebiet. So kann eine Festung beispielsweise von verschiedenen Punkten aus erreicht werden, indem man entweder mit einem Schiff auf den Seeweg wählt oder sich von einem Greifen auf die Mauern der Festung tragen lässt. Darüber hinaus gibt es unzählige Geheimnisse zu erkunden und nicht selten offenbart sich hinter gut versteckten Geheimtüren ein Weg zu einem weiteren Boss-Kampf. Generell ist die Spielwelt von DS2 riesig und auch erfahrene Spieler werden für ihren ersten Durchlauf trotz des nun von Beginn an zur Verfügung stehenden Schnellreise-Systems locker 50 stunden und mehr benötigen. Danach wartet wie gehabt das „New Game+“, welches diesmal deutlich schwerer ausfällt und außerdem einige neue Gegenstände parat hält um die Lust zum Erkunden neu zu entfachen

11.03.2014 : Theo Salzmann