Preview: Metal Gear Solid V: The Phantom Pain

Es gibt Termine bei der gamescom auf die man keine Lust hat. Dann gibt es solche, auf die man sich freut. Und zu guter Letzt gibt es jene, die einen vor lauter Vorfreude in die Luft hüpfen lassen. Zu letzterem Fall gehörte heute sicherlich unser Besuch bei Konami, um Metal Gear Solid V: Phantom Pain anzuschauen. Warum wir den Termin mit einer Mischung aus Ernüchterung und Verwirrtheit verließen, verraten wir im Preview.
Wenn Ziegen in die Lüfte gehen
Die Präsentation von Metal Gear Solid: Phantom Pain beginnt um 11:30 Uhr, wobei unter Präsentation das Abspielen eines mehr minütigen Gameplay-Videos zu verstehen ist. Das aber nur am Rande. Die wesentlich schwerwiegenderen Kuriositäten sollten sich in der kommenden halben Stunde ereignen. Gänzlich neu war das gezeigte Spielmaterial nicht. Genau wie in der Demo zur E3 befindet sich Solid Snake in Afghanistan in der Nähe eines feindlichen Lagers, das abermals das Ziel unseres Helden ist. Der Aufenthaltsort eines Entführten will dort in Erfahrung gebracht werden. Exakt dieselbe Mission also, diesmal jedoch verlangt der Auftrag ein anderes Vorgehen, denn Snakes Feinde haben dazu gelernt. Soll heißen: Die künstliche Intelligenz der Gegenspieler analysiert euer Vorgehen und passt sich eurem Spielstil an. Wer Gegner häufig per Kopfschuss erledigt, muss bspw. damit rechnen, beim nächsten Besuch des Lagers vermehrt auf Feinde mit Schutzhelm zu treffen. Ein durchaus spannendes Feature mit dem Potenzial für zusätzliche Langzeitmotivation zu sorgen, da man kontinuierlich dazu gezwungen ist, seinen Spielstil zu verändern.



Weniger begeistert waren wir in der Folgezeit von mindestens merkwürdigen Spielmechaniken. Anstelle eines fahrbaren Untersatzes macht sich Snake auf einem weißen Gaul zu seinem Zielort auf. Unterwegs bemerkt er ein feindliches Fahrzeug, das sich in seine Richtung bewegt. Kurzerhand sorgt der Reiter dafür, dass sein Träger „ein paar Äpfel fallen lässt“. Danach entfernt er sich nur noch schnell vom Weg, um darauf zu warten, dass das Auto in bester Mario Kart-Manier über das Pferdehäufchen brettert und sich im Anschluss um die eigene Achse dreht, als wäre es von einer Banane getroffen worden. Mittels Luftballon befördert Snake die mittlerweile bewusstlosen Gegner mitsamt Fahrzeug zur eigenen Basis, einer riesigen Öl-Plattform im Meer, wo der gute Solid allerhand Ressourcen speichern kann. Beispielsweise auch eine Ziege, die in der nächsten Szene auf die gleiche Art und Weise „abtransportiert“ wurde. Hartgesottene Metal Gear-Fans mögen auf diese Art von Humor stehen, wir empfanden die Szene absurd blödsinnig.

18.08.2014 : Michael Keultjes