Preview: Quantum Break

Der alte Traum vom Reisen durch die Zeit hat dem Science-Fiction-Genre schon einige Höhepunkte beschert. Remedy schickt sich mit Quantum Break an einen solchen zu setzen. Der mit Spannung erwartete Titel der Alan Wake-Macher aus Finnland will nämlich mehr sein, als nur ein Spiel. Zusammen mit einer Live-Action-Serie will man dem Spieler eine einzigartige Erfahrung bieten. Ob das gelingen kann? Schon Defiance scheiterte mit einem ähnlichen Konzept. Die Entwickler verrieten uns hinter verschlossenen Türen mehr über ihre Vision und zeigten uns bislang unveröffentlichtes Footage aus dem Spiel, sowie der Serie.
Einzigartiges Spielkonzept?
Sie wollen es tatsächlich wagen: Remedy will mit Quantum Break ein Spiel und eine Live-Action-Serie miteinander verbinden, ja sogar miteinander verschmelzen lassen. Dabei teilen sich Serie und Spiel nicht nur Charaktere, auch Locations und ganze Szenen finden in beiden "Formaten" statt. Dies wird uns am Beispiel eine Szene aus der Serie gezeigt, die zwei Kontrahenten mit gezückten Pistolen in einem verlassenen Lagerhaus vor einem Van zeigt.

Im Van, erklären uns die Entwickler, befindet sich unser Held Jack Joyce, der gekidnappt wurde. Unsere Freundin Beth Wilder will uns befreien, ihr Gegenüber will sie daran hindern. Plötzlich fehlt von den Ballermännern jede Spur und ein Blick in den Van zeigt, auch Jack ist verschwunden. Während uns die Serie zeigt, was bei dieser Szene außerhalb des Fahrzeugs passiert, sind wir im Spiel zusammen mit Jack im Laderaum des Vans gefangen und befreien uns schließlich in dem wir den Zeitfluss manipulieren.



Was das, an Defiance erinnernde Konzept, wirklich einzigartig machen soll, ist, dass jeder Spieler mit den Entscheidungen die er trifft, nicht nur das Fortlaufen der Story im Spiel, sondern auch in der Serie beeinflusst. Das altbekannte Spoilern dürfte so eine ganz neue Dimension bekommen. Konkret soll das heißen, dass ihr jeweils am Ende eines Spiel-Kapitels vor die Wahl gestellt werdet: Lasst ihr die Geisel am Leben? Knallt ihr sie ab? Vielleicht führt das ja zu Protesten in der Bevölkerung, weil sie eine bekannte Aktivistin war? So werdet ihr nach und nach die bislang vier abgedrehten Folgen freischalten können, die jeweils 24 Minuten lang sind. Und es scheint so, dass dies auch der einzige Weg bleiben wird, auf dem man die Serie sehen können wird. Ein Release unabhängig vom Spiel ist nämlich nicht vorgesehen. Beide Formate sind "together as one", so die Entwickler.

Was das Spiel angeht, gab es bei der Präsentation nicht viel neues zu sehen. Uns wurden lediglich die unterschiedlichen "Timepowers", also die Fähigkeiten unseres Protagonisten Jack vorgestellt, mit denen er sich gegen Massen von Gegnern zur Wehr setzt. Mit "Time Shield" kann er zum Beispiel ein Schutzschild um sich herum erscheinen lassen, mit "Time Stop" kann er die Zeit um sich herum kurz anhalten und sich so an Gegner heranteleportieren. Die Fertigkeiten werden im Laufe des Spiels nach und nach freigeschaltet und können auch ausgebaut werden.

Sehr schön in Szene gesetzt waren die Zeitanomalien, mit denen Jack zu kämpfen hat: Während er sich durch das Level bewegt, verändern sich um ihn herum Strukturen und Gegenstände, Türen verschwinden, robuste Stahlgerüste werden zu Schrott - das alles in Sekunden. Top! Auch grafisch scheint Quantum Break, wie bereits in vorherigen Gameplay-Videos zu sehen, ein absoluter Leckerbissen zu werden.

08.08.2015 : Peter Lebrun