Wie ihr sicher gemerkt habt, ging es in unserem Test bisher noch gar nicht über das Gameplay selber. Und das hat auch seinen Grund! Das ist nämlich dermaßen simpel gehalten, dass es fast schon ein wenig in den Hintergrund rutscht. In 2D-Levels löst ihr mit den verschiedenen Charakteren Rätsel, Schleichpassagen, Quick-Time-Events oder schaltet heimlich Gegner mit beispielsweise einer Suppenkelle aus. Denn ironischerweise ist das Spiel trotz des Ersten Weltkriegs nicht auf das Töten aus, was wir wiederum sehr angenehm finden. Es passt einfach zum Setting.
Was aber leider nicht so gelungen ist, sind die Rätsel. Anfangs sind diese noch sehr unterhaltsam. So müsst ihr beispielsweise in Kriegsgefangenschaft mit Emile die Soldaten ablenken um zu flüchten. Und was fehlt dazu neben Bier? Richtig, deutsche Würstchen! So setzt ihr also den Kessel auf die richtige Plattform, dreht in der richtigen Reihenfolge an den Hebeln und fertig ist die deutsche Hausmannskost! In solchen klischeehaften Momenten mussten auch wir leicht schmunzeln. Doch leider kommt das sehr selten vor. Im weiteren Verlauf ist das Vorgehen eigentlich immer wieder gleich und leider auch gleich einfach. Besorge mit dem Versorgungshund Gegenstand A um Türe B zu öffnen, betätige Hebel A, B oder C um zu D zu kommen, weiche mit dem Auto Hindernissen aus. So ziehen sich die Aufgaben durch das ganze Spiel. Am Ende von jedem Kapitel gibt es dann noch einen kleinen Endgegner, wie z.B ein riesiger Zeppelin. Wirklich gefordert hat uns dabei allerdings kaum ein Rätsel oder eine Passage. Und falls doch, gibt das Spiel nach und nach Hinweise preis, damit auch jeder selbst die simpelsten Passagen einmal schafft. Und auch wenn man dann doch mal gestorben ist, keine Sorge! Man wird unmittelbar vor der letzte Stelle wieder hingesetzt, ein Game Over gibt es nicht!
Und dennoch: Wir wollten trotz teils banaler Story immer wissen wie die Geschichte mit den Vieren weitergeht, neue geschichtliche Fakten lesen, Objekte aus der damaligen Zeit finden, den Charme des Spiels weitererleben und die teils bedrückenden, teils humorvollen Stimmungen erleben. Wir wurden also gut unterhalten und vor allem die Geschichte des Ersten Weltkriegs vorbildlich auf andere Art und Weise vorgeführt! Besser als viele Geschichtsbücher!
Was
Valiant Hearts: The Great War letztendlich geworden ist, muss wohl jeder Spieler auch für sich selber beurteilen. Während das 2D-Adventure zunächst als Drama beginnt, verliert es relativ schnell diesen klaren Pfad und wechselt immer wieder in eine „schwarze“ Komödie bis hin zu einer geschichtlichen Dokumentation.