Die Lust auf ein neues Alien-Spiel ist uns nach dem missratenen Aliens: Colonial Marines gehörig vergangen, doch dann kam die Ankündigung von Alien: Isolation. Nur ein Alien, echter Horror und ein Spielgefühl, das sich sehr am ersten Film orientiert? Der Hunger war wieder geweckt und der „Ego-Schleicher“ löste die Versprechen auch ein, zumindest teilweise. Ob Alien: Isolation also der erhoffte Hit ist, erfahrt ihr in unsrem Test.
Mach es nochmal Ripley
Die gute Nachricht gleich zu Beginn: Alien: Isolation fühlt sich nicht nur wie ein Alien-Spiel an, es sieht auch so aus. Die Entwickler von Creative Assembly haben sich erkennbar viel Mühe gegeben, um das Design des ersten Alien-Films in ein Videospiel zu übertragen. Neben „modernen“ Computern und blinkenden Monitoren ist es vor allem die bedrückende Stimmung, die nach den Angriffen des unheimlichen Wesens aus einer fremden Welt herrscht, die das Spiel so packend macht. Zur tollen Atmosphäre tragen vor allem die schicken Licht- und Raucheffekte bei und auch das Alien wurde schrecklich-schön animiert. Die Story ist auch durchaus spannend erzählt, ein wenige mehr Details zu den Geschehnissen auf dem Schiff hätten jedoch nicht geschadet. Ebenso wäre eine stabile Bildrate bei den Zwischensequenzen löblich gewesen, denn hier kommt es leider oft zu Rucklern.
Die menschlichen Begleiter sowie Gegner gewinnen ebenfalls keinen Schönheitspreis mehr, vor allem wenn ihnen der sehr merkwürdig aussehende Schweiß im Gesicht steht. Der schießt jedoch sehr schnell dem Spieler auf die Stirn, wenn er mit Ripley durch die dunklen Gänge schleicht und aus Lüftungsschächten unheimliche Geräusche kommen. Neben der wirklich gelungenen Soundkulisse verdient sich auch die deutsche Synchronisation ein Lob. Zwar werden die Dialoge oftmals nicht Lippensynchron vorgetragen, die Sprecher wirken aber sehr glaubwürdig und ihnen nimmt man durchaus ab, dass sie sich vor dem mysteriösen Monster fürchten.
Ellen Ripley? Nein, im Spiel steuert ihr ausschließlich ihre Tochter Amanda, die sich 15 Jahre nach dem Verschwinden ihrer Mutter auf die Suche macht. Wie es der Zufall so will, wurde nämlich der Flugschreiber der Nostromo gefunden und befindet sich nun auf dem Raumschiff Sevastopol. Dorthin bricht Amanda zusammen mit einem kleinen Team auf und eigentlich sieht alles nach einer einfachen Abholmission aus. Das ist leider nicht der Fall, denn auf der Sevastopol befindet sich auch ein Xenomorph-Alien, das die Crew dort sehr dezimiert und die Überlebenden in helle Alarmbereitschaft versetzt hat.