Test: Plex für Xbox One

Mit der neuen Plex App wird die Xbox One langsam aber sicher zu einem vollwertigen Multimedia-Gerät, das alle möglichen Arten von Videostreams auf euer heimisches TV bringt. Was sich genau hinter dieser App verbirgt und ob sich der kostenpflichtige Plex Pass, der zur Benutzung erst noch erworben werden muss, tatsächlich lohnt, verraten wir euch hier in unserem Test.
Plex – Die moderne und komfortable Heimkino-Lösung
Zocker erinnern sich noch mit Schrecken an die erste Präsentation der Xbox One, denn das, was Microsoft und in erster Linie der ehemalige CEO Don Mattrick dort präsentierten, hatte nur wenig mit der „core-lastigen“ Hardware zu tun, die Millionen Xbox und Xbox 360-Spieler in den vergangenen Jahren kennen und lieben gelernt haben. Das Konzept wurde mittlerweile korrigiert und so „hagelt“ es quasi Blockbuster auf die Microsoft-Konsole. Doch wie war das nochmal mit „All-in-one-Entertainment“?

Da Microsoft derzeit anscheinend damit beschäftigt ist, die Hardware weiterhin auf Kurs zu bringen, haben sich die Multimedia-Experten von Plex darum gekümmert, die Funktionen der Xbox One zu erweitern. Zwar bietet die aktuelle systemeigene Media Player Preview schon eine grundsätzliche Streaming-Lösung an, diese ist aber wenig komfortabel und macht zudem auch noch bei diversen Formaten Probleme.

Plex dürfte vielen Heimkino-Fans bereits bekannt sein. Die Software besteht im Eigentlichen aus einem kostenlosen Streaming-Server, der auf einem PC oder NAS installiert wird und so die auf dem Speicher befindlichen Medien allen möglichen Geräte im Haus oder via Internet auch auf entfernte Geräte verteilt. Die Konfiguration gestaltet sich dabei sehr einfach, denn Plex verfügt über einen komfortablen Assistenten, der das Hinzufügen und Kategorisieren von Multimediadateien wie Videos, Musik oder Bilder kinderleicht gestaltet. So ist es lediglich erforderlich, die entsprechenden Pfade auf der Festplatte des Servers anzugeben und Plex sucht selbständig nach den entsprechenden Dateien und fügt sie der Bibliothek hinzu. Darüber hinaus nutzt Plex Online-Datenbanken wie IMDb, TheMovieDB, TheTVDB, freedb und Allmusic und durchsucht diese selbständig, um die Medien mit den entsprechenden Metadaten zu versehen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, zumindest dann, wenn man die eigenen Filme, Serien oder andere Dateien auf dem Server entsprechend benannt hat. Alle Spielfilme, Serien und auch die eigene Musik werden mit allerlei zusätzlichen Infos und Artworks versehen.



Nach der Installation des Servers lädt man sich die Plex-App aus dem Xbox-Store und wird erst einmal eingebremst. Die App funktioniert nur mit einem Plex-Pass. Dieser bringt zwar neben der Xbox App-Funktionalität noch weitere Premium-Vorteile mit sich, kostet allerdings USD 4,99 monatlich, USD 39,99 jährlich oder USD 149,99 als lebenslange Lizenz. Eine kostenlose Testversion bietet Plex leider nicht an. Nach dem Erwerb der Lizenz und der Eingabe der Nutzerdaten startet Plex innerhalb weniger Sekunden und präsentiert die von euch festgelegten Bibliotheken in einer klar strukturierten Übersicht. Plex für Xbox One unterstützt derzeit leider nur Videodateien, Bilder oder Musik sowie die praktischen Onlineservices können mit der Xbox One derzeit noch nicht genutzt werden. Scott Hancock von Plex versicherte uns aber, dass man das Angebot auch auf Xbox One Schritt-für Schritt erweitern wolle. Dem Team ging es darum, Plex für Xbox One schnellstmöglich zu veröffentlichen und bietet deshalb derzeit nur die Grundfunktionen. Diese klappen aber dafür völlig problemlos, denn durch den im Server integrierten Transcoder spielt die Xbox One nun auch die Formate ab, die sie eigentlich (noch) nicht nativ unterstützt. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass der Server auf einem leistungsfähigen Rechner läuft. Wer Plex auf einem NAS laufen hat, schaut leider in die Röhre, denn hier werden lediglich Auflösungen bis maximal 480p (in Ausnahmefällen auch 720p) unterstützt. Eine Auflistung aller kompatiblen NAS-Systeme findet ihr unter folgendem Link auf Plext.tv: NAS Compatibility Guide

15.10.2014 : Matthias Brems