Seit gut 4 Wochen ist Strange Brigade auf dem Markt. Höchste Zeit für uns, den Koop-Titel genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie sich der Titel von Entwickler Rebellion (bekannt durch Sniper-Elite) schlägt, zeigt euch unser Front-Test!
Indiana Jones, bist du das?
Bei Strange Brigade handelt es sich um einen Third-Person-Shooter in einem bisher ziemlich unverbrauchten Setting. Zwischen Mumien, Gräbern und Relikten versucht die Spezialeinheit des Secret Service „Strang Brigade“ den Geist einer abertausend Jahre alten Hexenkönigin den Gar auszumachen.
In Bester Indiana Jones Manier müssen zuvor allerdings ihre mumifizierten Gefährten aus dem Weg geräumt werden. Die Ballerorgien werden darüber hinaus immer wieder durch kleine Rätseleinlagen aufgelockert. Diese Rätsel ermöglichen den Zugang du Schatzkammern oder sind notwendig, um zum nächsten Kapitelabschnitt zu gelangen.
Rätsel auf Tomb Raider Niveau dürft ihr hier aber nicht erwarten, diese würden zum schnellen und teilweise etwas hektischen Spielgeschehen aber auch gar nicht passen. Neben den 9 Kampagnen-Missionen könnt ihr auch noch im Punkte-Modus beweisen, oder euch im Horde-Modus immer größeren Mumien-Wellen stellen.
Left 4 Dead im alten Ägypten!
Bevor ihr auf Hexenjagd gehen könnt, müsst ihr zuvor einen Charakter auswählen. Hier habt ihr die Wahl zwischen vier verschiedenen Figuren. Die Anpassungsmöglichkeiten halt sich in Grenzen. Habt ihr euch aber für einen entschieden, wählt ihr euer persönliches Loadout (Primär- und Sekundärwaffe sowie Granatentyp) und schon geht’s los.
Das Spiel kann nicht nur komplett im 4-Spieler-Koop gespielt werden, nein ihr sollt es sogar. Erst dann entwickelt Strange Brigade seine volle Stärke. Solospieler können natürlich auch alleine auf Schatzsuche gehen, der Spielspaß nimmt je fehlenden Mitspieler aber kontinuierlich ab.
Insgesamt 9 Kapitel gilt es, zu bewältigen. Jedes davon wird euch zwischen 60 – 90min auf Trapp halten. Bei Gegner- und Level Vielfalt freut man sich über verschiedenste, schön gestaltete Level sowie abwechslungsreichen Gegner. So kämpft ihr z.B. in einer mystischen Tempelanlagen gegen Untote, Skelette oder giftigen Riesenskorpionen. Innerhalb der Kapitel verlangen euch Endbosse immer wieder Geschick, Geduld und Können ab. Hier hilft euch ein eingespieltes Team enorm.
Kugeln en masse
Die Mumien-Jagd verlangt vor allem eins, eine Unmenge an Patronen für eure Wummen. Zum Glück gibt es überall auf der Map Munitionskisten, die euch mit Nachschub versorgen. Geizt also nicht, sondern ballert was das Zeug hält. Eure Mitspieler werden es euch danken.
Das Gefühl und Handling der Waffen unterscheidet sich nur marginal. Habt ihr Sniper Elite gespielt? Gut, denn es fühlt sich fast identisch an. Die Maschinengewehre verzieht es schnell in die vertikale, während Einzelschusswaffen eine langsame Feuergeschwindigkeit, dafür aber einen hohen Schaden aufweisen können.
Es gibt Stationen innerhalb des Levels, die es euch ermöglichen euer Loadout zu wechseln. Stellenweise sind auch Truhen versteckt, in denen ihr euch für 500 Goldmünzen eine besondere Zufallswaffe „ausleihen“ könnt. Die gesammelten Münzen können übrigens auch im Menü gegen neue Waffen eingetauscht werden.
Relikte ermöglichen es zudem, eure Schießeisen aufzupeppen. An vielen Ecken warten auch Fallen darauf, von euch aktiviert zu werden. Ob aus dem Boden schießende Speere oder rotierende Klingen bis hin zu explosiven Fässern – ihr habt die Qual der Wahl eure Gegner unter die Erde zu bringen.
Jeder Charakter weißt zudem noch seine eigene Spezialfähigkeit auf. Um diese auf eure Gegner loslassen zu können, müsst ihr eure Spezialbalken mit „Seelen“ füllen. Diese Seelen könnt ihr bei alle getöteten Gegner sammeln, mit einem kurzen halten der RT-Taste.
Die Steuerung im Allgemeinen kann man durchaus als gelungen bezeichnen. Sie läuft flüssig und ist entgegen anfänglicher Erwartung nicht überladen. Das Spiel legt klar den Wert auf Ausweichen und Schießen. Eine tödliche Kombination, auch damals schon in den 30er Jahren.
Die schöne alte Zeit
Wie vorhin bereits kurz angedeutet, weißt Strange Brigade eine wirklich schöne Grafik mit toll gestalteten Schauplätzen auf. Die Abschnitte erinnern dabei teilweise an ein Labyrinth und so muss man sich zu Beginn immer erst einen kurzen Überblick verschaffen.
Ich habe mich oftmals dabei erwischt im Kreis zu laufen und die entscheidende Abzweigung verpasst zu haben. Ob es dann den schier unermüdlichen Massen an Gegner liegt? Diese sind zwar nicht die hellsten Sterne am Horizont, bringen einen aber ein ums andere Mal ins Schwitzen.
Der Sound hinkt ein wenig hinter der schönen Grafik her. Dieser ist zwar grundsolide, hätte aber durchaus etwas mehr „wumms“ vertragen können. Das Spiel wird übrigens von einem Art Kommentator begleitet, der immer mal wieder im feinsten Englisch eine Dummheit von euch höhnisch vertont und das Spielerlebnis auflockert. Strange Brigade ist nämlich kein Spiel das Ernst sein will, viele Dinge dürft ihr gut und gerne mit einem Augenzwinkern betrachten.