Abseits vieler AAA-Titel erschien vor kurzem mit „The Spectrum Retreat“ ein Rätselspiel für die aktuellen Konsolen. Ob „Dan Smith Studios“ damit ein echter Hit im Rätselgenre gelungen ist erfahrt ihr in unserem Kurztest.
Und täglich grüßt das Murmel…ähm der Hotelmitarbeiter!
Ihr öffnet langsam die Augen. Ein Blick nach links, ein Blick nach rechts. Vor euch ein Fernseher, neben euch ein kleiner Schreibtisch. Ein Hotelzimmer! Ihr steht auf und untersucht das Zimmer auf Anhaltspunkte. Wo bin ich? Lange währt die Ruhe nicht, denn schon bald klopft es an der Zimmertür.
Dort erwartet euch ein Hotelmitarbeiter und informiert euch, dass im Restaurant bereits das Frühstück auf euch wartet. Er wünscht euch zudem einen schönen Aufenthalt und schon ist er auch wieder weg. Ihr schließt die Tür und schon nehmt ihr das Klingeln eines Handys war.
Am anderen Ende der Leitung ertönt die Stimme einer geheimnisvollen Person. Cooper! Sie ist der Überzeugung, man werde gegen den eigenen Willen im „Penrose Hotel“ festgehalten. The Spectrum: Retreat lebt bereits in diesem frühen Minuten von seiner dichten und mitreisenden Atmosphäre.
Die tolle Englische Vertonung (mit deutschen Untertiteln) trägt maßgeblich dazu bei. Vor allem die Anrufe von Cooper sind wirklich exzellent vertont. Ihr werdet übrigens jeden Morgen in den Genuss kommen, vom Mitarbeiter an der Tür begrüßt und zum Frühstück gebeten zu werden.
Man befindet sich nämlich in einer Art Endlosschleife eines Programmes, das jede Nacht zurückgesetzt wird und von vorne Beginnt. Unter Tags schickt euch Cooper zu verschiedenen Aufgaben. Diese Logikrätsel gilt es z.B. durch das Einsetzen eines Farbabsorbers zu lösen. Ist ein Rätsel gelöst, gelangt ihr in die nächsthöhere Etage des Hotels. Die Rätsel sind anspruchsvoll und der Schwierigkeitsgrad steigt von Tag zu Tag an. Leider verkommt das spätere Rätselraten oftmals zu „Trial and Error“-Passagen welche sich dann nur noch durch einen Neustart der gesamten Rätselabschnitte lösen lassen. Ein fader Beigeschmack.
Kunterbunt und trotzdem düster
Die grafische Aufmachung des Spieles ist für einen Indie-Titel durchaus ansprechend. Vor den Rätseln durchstreift man die kargen und menschenleeren Gänge des Hotels um den normalen Tagesablauf zu waren. Aufstehen, den Weg zum Restaurant aufsuchen und zurück zum Zimmer.
Da die Wege lang sind und die Geschwindigkeit des Protagonisten eher langsam ist, verkommen die Laufeinheiten zu einem eher nervigen Aspekt des Spieles. Die Gänge des Hotels sind passend der Geschichte gestaltet und wirken düster, verlassen und sogar etwas gespenstisch.
Sie passen sich also maßgeblich der Hintergrundgeschichte an. Bei den Rätseln bekommt man es dagegen mit einer komplett anderen Aufmachung zu tun. In einer futuristisch angehauchten Umgebung prasseln viele Farbeindrücke auf den Spieler ein, denn genau diese Farben bilden einen elementaren Teil der Rätsel.
Durch die wenigen Interaktionsmöglichkeiten geht die Steuerung leicht von der Hand. Neben der bereits vorher positiv erwähnten englischen Vertonung macht der gesamte Sound eine ordentliche Figur. Die musikalische Untermalung wirkt gekonnt gewählt und passt zur jeweiligen Situation bzw. zum aktuellen Setting.