Auf unserem Weg durch den Elderwood bemerken wir schnell, dass die vorgegeben Pfade auf denen Alan wandert wenig Freiheit und kaum Möglichkeiten für Experimente bieten. Der Spielablauf wirkt sehr linear und vorbestimmt. Ein Beispiel: An einer Stelle barrikadiert sich Alan vor einer Horde besessener Menschen in einer Holzhütte. Dies löst ein neues Ereignis aus. Die Feinde schnappen sich einen durchschlagskräftigen Bulldozer und reißen die Holzhütte in Stücke. Dieses Phänomen zog sich durch die gesamte Präsentation. Wir hätten uns ein wenig mehr Dynamik im Spielverlauf gewünscht und gehen nun leider davon aus, dass der Wiederspielbarkeitswert von Alan Wake gen „null“ tendieren wird.
Spielerisch scheint die Mischung aus Horror-Adventure und Third-Person-Shooter jedoch eine Menge Abwechslung zu bieten. Abgesehen von typischen Schusswechsel-Passagen, schwang sich Alan hinter das Lenkrad eines PKWs und bekämpfte Feinde mit dem Licht seiner Taschenlampe. Die bringt ein wenig Hektik und Survival-Feeling ins Spiel, da immer wieder für Batterie-Nachschub gesorgt werden muss. In Situationen, in denen Alan einer Vielzahl von Feinden gegenübersteht, ist ein roter Leuchtstab die letzte Rettung. Optisch wirklich beeindruckend. Darüber hinaus hält die aus Max Payne bekannte „Bullet Time“ Einzug. Unverständlicherweise kann die Zeitlupenfunktion nicht manuell eingesetzt werden. Sie tritt automatisch in bestimmten Situationen ein. Auch hier wird Dynamik wieder kleingeschrieben.
Auch die Erzählweise von Alan Wake hat uns gefallen. Im Spiel findet ihr immer wieder Seiten aus Alans Buch, die vorgelesen werden und dann zur Realität werden. Das gab es so bisher noch nicht, allerdings besteht dadurch natürlich die Gefahr, dass sich das Spiel „selbst spoilert“ und so Spannung verloren geht. Aufgrund der dichten Atmosphäre lief es uns während der Präsentation aber dennoch kalt den Rücken herunter.