Test: Dark Sector

Mutanten-Entwertung im Akkord
Im gesamten Spiel steuert ihr Hayden aus der Third-Person-Perspektive und schaut dem raubeinigen Recken dabei über die Schulter. Wie es mittlerweile zum guten Tenor im Shooter-Genre gehört, umfasst Haydens Reisegepäck allerhand Schießprügel. Von Kleinkalibern und Schrotflinte bis hin zum Raketenwerfer wird ein breites, aber längst nicht das gesamte Repertoire abgedeckt. Viele Waffen der Gegner sind außerdem infiziert und können nur kurze Zeit benutzt werden. Sehr gut dosiert ist der Schwierigkeitsgrad. Zu Spielbeginn dürft ihr euch zwar nicht für unterschiedliche Stufen entscheiden, dafür passen sich die Gegner euren Fähigkeiten an. Soll heißen, wenn ihr euch an einer Spielpassage die Zähne ausbeißt und im Akkord umgenietet werden, drosselt das Spiel automatisch den Schwierigkeitsgrad. Laien begrüßen das, eingefleischte Hardcore-Gamer dürfen hingegen empört aufblicken. Apropos Gegner: Die sind nicht immer über jeden Zweifel erhaben. Während die menschlichen Rivalen ein bisschen Grips beweisen, sich in brenzligen Situation verkriechen und teilweise sogar mit Schildern agieren, sind die mutierten Wesen dumm wie Bohnenstroh. Die rennen blind auf euch zu und stellen daher reine Schießbudenfiguren dar. Kommen sie euch zu nahe, schaltet das Spiel in den Nahkampf und damit verbunden einen kurzen Reaktionstest, in dem ihr unentwegt auf eine Taste eures Gamepads einhämmern müsst. Außerdem kann Hayden mit martialischen Finishing-Moves seinen Feinden das Genick brechen.

Beim Deckungssystem scheinen die Macher stark bei Genrekollegen wie „Gears of War“ oder „Uncharted: Drakes Schicksal“ abgekupfert zu haben. Findet ihr ein Hindernis, hinter dem ihr euch verkauern könnt, solltet ihr dies allweg tun, da euch die Feinde stets unter Dauerfeuer setzen. Doch Obacht: Einige Barrieren können auch durchschossen werden. Selbst beim Sprinten werden Parallelen zum indizierten Epic-Shooter deutlich. Hier schaltet die Kamera in eine Action-Ansicht und zeigt Hayden von schräg unten. Das eine oder andere Endboss-Scharmützel gibt es natürlich auch.

08.04.2008 : Patrick Schröder