Test: Rage

Technisches Schmuckstück
Grafisch ist Rage auch in der finalen Verkaufsversion beeindruckend. Weitsicht, Animationen, Beleuchtung, KI – das alles ist vom feinsten und gibt einen ersten Vorgeschmack auf das, wozu die neue id Tech 5 Engine fähig ist. Auch die sichtbar nachladenden Texturen bei schnellen Bewegungen schmälern den hervorragenden Gesamteindruck keineswegs. Das Verfahren der Entwickler, Texturen als ganzen „Teppich“ über die Objekte zu ziehen, mindert jedoch die grafische Qualität, wenn man sich ihnen zu sehr nähert. Aber das ist Meckern auf äußerst hohem Niveau. Matschige Texturen nimmt man angesichts des schnellen und flüssigen Spielablaufs und der schieren Opulenz dieser wunderbar kaputten Spielwelt wohlwollend in Kauf. Auch beim Ton macht Rage eine gute Figur. Das trifft sogar auf die deutschen Synchronsprecher zu. Die Waffensounds krachen zudem ordentlich und die eigentlich dezente Musik treibt in Kämpfen gehörig an. Während PlayStation-Besitzer die Blu-ray ohnehin installieren müssen, ist eine eigentlich optionale Installation der insgesamt drei DVDs auf der Xbox 360 aber dringend zu empfehlen. Die dritte Scheibe ist dabei aber allein für den Multiplayer-Modus reserviert.



Dieser fällt etwas beschaulich aus. „Road Rage“ ermöglicht Autorennen in vier verschiedenen Modi inklusive Waffeneinsatz. Das ist kurzweiliger Spaß für bis zu vier Personen. Besser gefallen hat uns aber der Koop-Modus. Über Netz oder Splitscreen können wir zu zweit neun separate Missionen erledigen, die allesamt an Einzelspieler-Gebiete angelehnt sind. Für jeden Abschuss gibt es Punkte, so dass schnell ein interner Kampf um Highscores entbrennt. Wirklich lang fesseln dürfte der Mehrspielerpart von Rage aber nur die wenigsten.

16.10.2011 : Benjamin Doum