Nach dem ersten Schrecken darüber, dass Rage tatsächlich erst im September 2011 erscheinen wird, folgt sogleich der nächste: Es sieht bombastisch aus, läuft supergeschmeidig (auf der Xbox 360 wohlgemerkt) und die Entwickler versprechen obendrein satte 60 Bilder die Sekunde. Es macht also einen fantastischen Eindruck! Was dauert denn da bloß so lang?
Wie ein guter Wein
Aber wer wird denn schon quängeln wollen wie ein kleines Kind? Gut Ding will Weile haben und viele der Dinge, die id Software zwar verspricht, können wir auch nach der Präsentation noch nicht vollends bestätigen. Mit ihrer ersten vollkommen neuen Franchise in etlichen Jahren wollen die Entwickler einen etwas anderen Weg gehen, einen offeneren, weniger linearen für den der Entwickler sonst nur allzu bekannt ist. Interaktion mit den Figuren in dieser heruntergekommenen Welt, Bündnisse, Tauschgeschäfte, all dies sind die Worte mit denen man frohlockt – kurz gesagt, mit einer lebendigen Welt. In Ansätzen war davon etwas zu sehen, doch wie weit dieser fast schon rollenspielartige Ansatz reicht werden wir vorerst nicht erfahren.
Letztendlich ist Rage jedoch in erster Linie ein Shooter – und was für einer! Die Feuergefechte sind rasant, Adrenalin fördernd und hielten auch den spielenden Entwickler ganz schön auf Trab. Die KI macht einen wirklich schlauen Eindruck, Gegner suchen Deckung sofern sie Schusswaffen besitzen. Nahkampfwaffen tragende Gesellen erklimmen kurzerhand die Decke oder nutzen einen zusätzlichen Bumerang. Einen solchen, äußerst scharf geschliffenen besitzt allerdings auch der Spieler. Hier zeigt sich ein weiteres Merkmal ganz in der Tradition von id Software. Der Gewaltgrad ist recht hoch ausgefallen. Die rote Suppe spritzt und mutierte Feinde werden geköpft. Das alles hat jedoch einen überzeichneten Stil wie das Spiel im Allgemeinen. Das liegt vor allem am Setting.