Test: Grand Theft Auto 5 (GTA V)

Drehen sich die meisten Spiele vornehmlich darum als Held in strahlender Rüstung Jungfrauen zu retten und die Welt vor ihrem Untergang zu bewahren, so ist die GTA-Serie eher für explosive Gauneraction, schräge Vögel und Antihelden bekannt. Natürlich macht der neueste und inzwischen fünfte Teil da keine Ausnahme und gibt euch statt einem sogar gleich ganze drei Hauptcharaktere an die Hand, mit denen ihr Los Santos und Umgebung unsicher machen könnt. Doch ist Grand Theft Auto V wirklich so gigantisch, wie wir uns erhofft haben und wird es seinem Hype gerecht, oder ist die riesige Spielwelt mehr Schein als Sein?
Dreigespann auf Beutejagd
Wer sich in den vergangenen Monaten nicht bewusst der Informationsflut rund um Rockstar Games neuestes Machwerk entzogen hat, dürfte eigentlich bereits bestens mit den drei neuen Pro- oder besser Antagonisten, die ihr in GTA V steuern könnt, vertraut sein. Da wären zum einen der Frührentner und ehemalige Bankräuber Michael De Santa, der eigentlich nur einen geruhsamen Lebensabend mit seiner Familie verbringen will - zum anderen der junge Franklin, der seinen Lebensunterhalt bestreitet indem er Luxuskarossen für einen Autohehler beschafft. Und zu guter Letzt wäre da natürlich noch Michaels ehemaliger Partner Trevor, ein emotional instabiler Soziopath der vor allem mit Meth-Geschäften beschäftigt ist, wenn er nicht gerade der restlichen Bevölkerung auf seine charmante Art und Weise das Leben schwer macht.



Zwischen eben diesen drei Charakteren entsteht im Verlaufe der rund 30 Stunden langen Story von GTA V ein aberwitziges Beziehungsgeflecht, welches immer wieder für reichlich Zündstoff sorgt. Dabei könnt ihr immer wieder entscheiden, in welche der drei Rollen ihr schlüpfen wollt, wodurch euch interessante Perspektivwechsel ermöglicht werden. Zusätzlich dient der Wechsel immer wieder als spielerisches Element und so könnt ihr in den 69 Hauptmissionen oft selbst entscheiden, ob ihr lieber rasen, fliegen oder ballern wollt. Generell ist anzumerken, dass das Missionsdesign der Kampagne über alle Zweifel erhaben ist und nicht nur die Missionen älterer GTA-Teile, sondern auch viele lineare Konkurrenztitel alt aussehen lässt. Nahezu jede Aufgabe ist mit einem Twist verbunden, welcher dafür sorgt, dass sich das Spiel immer frisch anfühlt – So müsst ihr etwa mit Trevor eine Waffenlieferung abfangen. Statt die Ware allerdings am Start- oder Zielort des Lieferflugzeugs zu stehlen, kapert ihr kurzer Hand das gesamte Flugzeug – in der Luft, wohlgemerkt.

25.09.2013 : Theo Salzmann