Im Rahmen der Präsentation konnte Kudo uns einen Einblick in das Project Natal Devkit geben. Die Natal-Hardware selbst besteht aus einem Mikrofon, einer VGA-Kamera und einem Infrarot-Sensor. Diese drei relativ harmlosen und unscheinbaren Komponenten leisten im Zusammenspiel Erstaunliches. Die von den Sensoren eigenfangenen Daten werden in fünf unterschiedlichen Formaten verarbeitet.
Als erstes ist das klassische VGA-Bild zu nennen, das den Bildschirm ähnlich wie die Xbox LIVE Vision Cam nach Bewegungsmustern absucht. Das zweite Bild zeigte die gleiche Szenerie jedoch als Wärmebild der Infrarot-Kamera. Anhand dieser beiden Informationen erkennt die Software erst einmal um welchen Gegenstand es sich handelt.
Ist dies, wie in unserem Falle, ein Mensch, wird dieser erkannt, wobei die jeweilige Person digital mit Fixpunkten belegt wird, die jegliche Bewegungen bis hin zu den Fingerspitzen einfängt. Wer schon einmal ein Motion-Capturing gesehen hat, in dem ein mit Tischtennisbällen beklebter Schauspieler im Gummidress durch den Raum gehüpft ist, erkennt sofort die Parallelen… bis auf die Tatsache, dass das Natal-Modell mit fast 70 Fixpunkten deutlich höher aufgelöst ist.
Ein weiteres Fenster zeigt den Spieler als virtuelles Skelett, in dem der komplette Bewegungsapparat sichtbar ist. Röntgenstrahlen? Nein! Anhand der leichten Bewegungen der Fixpunkte erkennt Natal binnen Sekundenbruchteilen die Skelettstuktur und setzt diese um. Passend dazu liefert Natal in einem weiteren Fenster den Muskelapparat.
Wir fassen zusammen: Wir haben ein VGA-Bild des Spielers, ein Wärmebild, ein virtuelles Skelett sowie den Muskelapparat. Fertig? Noch nicht ganz. Die beiden Kameras sind in Verbindung mit der intelligenten Software auch noch in der Lage, die genaue Entfernung eines jeden Fixpunktes zum Bildschirm zu erkennen. Die VGA-Kamera scannt den Spieler und registriert durch die Änderung seiner relativen Größe den Abstand zur Kamera. Zusätzlich ändert sich die Wärmesignatur, je näher oder weiter weg man zu Natal steht. Dabei wird nicht nur „der Körper an sich“, sondern jedes kleine Detail, wie beispielsweise ein nach vorne ausgestreckter Zeigefinger sofort sichtbar und als dieser registriert. Klingt unglaublich oder? Klappt aber jetzt schon mit fast beängstigender Präzision.