Test: Bulletstorm

„Ich brauche Schere und Lappen!“
Wenn wir das Thema Präsentation ansprechen, kommen wir nicht umhin, die Kürzungen der deutschen Fassung zu bemängeln. Dass es Bulletstorm schwer haben würde auf dem hiesigen Markt war bereits weit vor Release klar. Angesichts des Endergebnisses wünscht man sich fast, dass Epic es einfach wie mit der Gears of War-Reihe gehalten, und auf eine Veröffentlichung hierzulande verzichtet hätte. Dem Titel einfach jeglichen Tropfen Blut abzusaugen, geht angesichts der unübersehbar augenzwinkernden und überzeichneten Inszenierung von Gewalt, eindeutig auf Kosten der Atmosphäre. So wird beispielsweise über Leichenberge oder die grausamen Folterungen in Gefängnissen gesprochen, doch zu sehen sind keine (mehr). Das Kuriose ist, dass sich scheinbar niemand an dem makaberen Spaß des kreativen Tötens stört. Das Skillshot-System ist nämlich nach wie vor enthalten, bietet aber nicht mehr das richtige „Feedback“. Erneut fühlt man sich als erwachsener Spieler (und genau die hat Epic schließlich ansprechen wollen) bevormundet und schüttelt mit dem Kopf, angesichts des 18er-Siegels, das trotz allem auf dem Cover prangt. Ein Paradebeispiel dafür, dass der Jugendschutz einer dringenden Überarbeitung bedarf. Zumindest ist es ein Wermutstropfen, dass auch die hiesige Fassung mit der internationalen im Multiplayer-Modus kompatibel ist.


28.02.2011 : Benjamin Doum