Test: Shadows of the Damned

Eine lange Blutspur
Johnson kann sich also in drei verschiedene Waffen verwandeln. Dabei beherrscht er die Transformation in eine Pistole, Schrotflinte und ein Maschinengewehr aus dem Effeff. Die Wummen nennen sich typgerecht Boner, Monocussioner und Teether und lassen sich im Laufe des Spiels auf zwei verschiedene Arten aufwerten. Rote Edelsteine erhöhen einzelne Fähigkeiten wie Schaden, Nachladegeschwindigkeit oder Magazingröße und liegen überall in der Welt verteilt versteckt in den Ecken oder in abgelegenen Gassen. Über blaue Edelsteine erreicht Johnson sogar eine weitere Waffenstufe und erweitert die Knarre komplett. Aus dem Boner wird etwa der Hot Boner oder aus dem Teether der Dentist. Die Waffen bekommen dann nicht nur cooler Namen, sondern auch neue Fähigkeiten. Der Dentist ist zum Beispiel eine unheimlich starke Wumme, weil sie automatisch die Feinde anvisiert und die Projektile, beziehungsweise Johnsons Zähne, von selbst den Weg ins Ziel finden. Die Schrotflinte kann dann mehrere Schüsse aufladen und ein einziges riesiges und explodierendes Projektil abfeuern. Um an einen blauen Edelstein zu kommen, muss Garcia allerdings erst einmal einen VIP-Dämonen aus den Socken pusten. Diese „Bosse“ sind meist größer, fieser, stecken um einiges mehr ein und teilen um ein Vielfaches mehr aus. Ihr Ableben geht immer mit der Zerstörung eines Bluttanks an ihrem Körper Hand in Hand. Die Riesendämonen müssen nämlich kontinuierlich mit frischem Blut versorgt werden, weil... nun ja... weil halt.

Wir ziehen mit Garcia durch die verschiedensten Gebiete der Hölle. Bis wir letztendlich vor Flemings Schloss stehen durchlaufen wir zunächst düstere Wälder, verlassene Sümpfe, heruntergekommene Städte oder gruselige Katakomben. Die Welt unter unseren Füßen ist dabei ziemlich abwechslungsreich. Die ganze Atmosphäre ist sehr dunkel, drückend und blutig, was für ein sehr authentisches Spielgefühl sorgt. Die Vielfalt der Gegner hält sich allerdings in Grenzen. Die verschiedenen Gegnertypen lassen sich problemlos an einer Hand abzählen, VIP-Dämonen ausgeschlossen. Schnell wird allerdings klar, dass das auch nicht wirklich ein Problem darstellt, denn im Vordergrund steht knallharte Action mit ordentlich viel Blutvergießen. Wen interessiert schon wie abwechslungsreich sein Gegenüber aussieht, wenn er im selben Moment sein Bein oder beide Arme verliert, bevor sich der Dämon aus nächster Nähe mit der Schrotflinte in eine rote Suppe verwandelt und in den Boden gebügelt wird. Große Taktiken müssen wir uns für die Unholde nicht zurecht legen. Hin und wieder begegnen uns Dämonen mit Rüstungen, die durch Explosivgeschosse zerstört werden können, oder krabbelnde Bestien, die auf direktem Weg zu einem Schafskopf versuchen das Licht in der Umgebung zu löschen - dazu später mehr. Große Herausforderungen gibt es nicht, der Finger am Abzug darf hingegen ordentlich glühen.

Besiegte „Normalogegner“ hinterlassen zudem einen dritten, weißen, Edelstein. Diese fungieren als Währung und dienen zum Kauf von Spirituosen oder roten Juwelen zum Upgraden der Waffen. Anders als in modernen Shootern regeneriert sich die Lebenskraft des Spaniers nämlich nicht automatisch sobald er in Deckung geht. Die verlorene Energie muss erst mit dem passenden Sprit und einem ordentlichen Schluck aus der Pulle wieder aufgefüllt werden. Tequila, Sangria und Co. sind halt doch die besten Wundversorger. Christopher, einer der wenigen freundlichen Dämonen in der Hölle, bietet uns ein breites Sortiment an verschiedenen Waren im Austausch gegen die weißen Edelsteine an. Neben roten Edelsteinen wären da noch jede Menge Munition, oder eben auch Hochprozentiges. Neben ihm treffen wir auch immer wieder auf den einäugigen Willy, der sich jedoch tatsächlich bei Blickkontakt in die Hosen macht und davon fliegt. Der zurückbleibende Kot dient lediglich als Kontrollpunkt, von denen es im Spiel freundlicherweise mehr als genug gibt.


21.07.2011 : Peter Embach