Test: Shadows of the Damned

Suda 51, Shinji Mikami und Akira Yamaoka haben gemeinsam zu Dritt an einem neuen Spiel gearbeitet. Uns erwartet eine düstere Unterwelt, viel Blut, jede Menge Action und eine ordentliche Portion Sex. Hält der Third-Person-Shooter was er im Vorfeld versprochen hat? Wir werden sehen!
Mein Leben ist die Hölle
Suda 51, Shinji Mikami und Akira Yamaoka. Das sind drei Namen, die eigentlich jedem Videospielfan ein Begriff sein müssten. Jeder dieser Drei konnte sich in der Vergangenheit durch besondere Leistungen in der Gamingindustrie fast schon unsterblich machen. Suda 51 für seine Arbeit an No More Heroes und Killer 7, Shinji Mikami als Erfinder von Resident Evil und Akira Yamaoka für seinen kreativen Einsatz als Sound Director bei Silent Hill. Doch was passiert, wenn sich diese drei Köpfe an einen Tisch setzen und gemeinsam an einem neuen Spiel arbeiten? Verderben zu viele Köche den Brei oder haben es Suda, Shinji und Akira geschafft sich auf ihrem jeweiligen Spezialgebiet perfekt zu ergänzen? Das Resultat ihrer harten und engagierten Arbeit ist Shadows of the Damned, ein düsterer, blutiger und sehr erwachsener Third-Person-Shooter.

Protagonist des Spiels ist Garcia Hotspur, seines Zeichens Dämonenjäger und damit die wohl gefürchtetste Person für die Kreaturen der Unterwelt. Gemeinsam mit Johnson, einem ehemaligen Dämon, der der Hölle entsagt und als brennender Totenschädel sein Dasein an der Seite seines spanischen Kumpels fristet, macht das ungleiche Duo Jagd auf Unholde, die an der Oberfläche nichts zu suchen haben. Als eines Tages Paula, die etwas durchgeknallte aber dennoch liebreizende Freundin von Garcia, vom Herrscher der Unterwelt höchstpersönlich entführt wird, muss unser Held wohl oder übel zur Wurzel des Problems reisen und bricht mit seinem Sidekick in die Unterwelt auf. Hotspur hat seine Arbeit als Dämonenjäger einfach zu gründlich erledigt und Fleming dadurch äußerst wütend gemacht. Immerhin schickt der Hombre die unzähligen Schergen postwendend wieder dorthin zurück, wo sie herkommen und das kann der brennende Lord natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Aber auch Garcia wird nicht tatenlos zusehen, wie Fleming aus der Liebe seines Lebens eine weitere Konkubine für seine finsteren Gemächer macht.

Nach einem recht rasanten Tutorial finden wir uns in der Haut von Garcia Hotspur in der Hölle wieder. Wir schauen dem Dämonenjäger aus der Third-Person-Ansicht über die Schulter und hetzen hinter Fleming her, um Paula aus seinen Fängen zu befreien. Der eigentlich schwebende Johnson wird dabei stylisch als Fackel von Garcia durch die Gegend getragen und erhellt die düsteren Gassen der Unterwelt. Die Bedienung ist sehr einfach und eingehend. Es gibt einen Button für eine schnelle 180 Grad Drehung, was speziell in hektischen Schusswechseln sehr hilfreich ist, einen Knopf für die Interaktion mit Objekten und zum Nachladen. Über die Schulterbuttons wird gezielt und geschossen. Dabei verwandelt sich Johnson per auf Wunsch sofort in eine von drei verschiedene Waffen, die über das Steuerkreuz ausgewählt werden. Der brennende Schädel unterstützt uns nämlich nicht nur mit lockeren Sprüchen und Kommentaren, sondern greift als variables Tötungsinstrument direkt in das Geschehen ein. Abhängig davon, welche Waffe der Schädel zuletzt war, leuchtet die brennende Fackel entweder rot, blau oder grün. Johnsons sehr britischer Akzent ist im Übrigen ein wirklich gelungener und amüsanter Kontrast zu Garcia, dessen spanisches Temperament sich nicht nur in unzähligen Flüchen und Kraftausdrücken, sondern auch in seinem charmanten Tonfall niederschlägt.


21.07.2011 : Peter Embach