Test: Mafia III

Wenn Publisher oder Entwickler die Testmuster für ihr neues Spiel erst nach dem offiziellen Release verteilen, dann bedeutet dies für gewöhnlich nichts Gutes. Mafia 3 ist dafür ein wunderbares Beispiel. Denn auch wenn wir mittlerweile eine Review-Version erhalten haben, häuften sich vorab schon auf der ganzen Welt die negativen Bewertungen zu dem Titel. Angeblich ist das Spiel verbuggt und enthält sehr monotones Gameplay.

Wenn auch verhältnismäßig spät, stürzten wir uns noch immer neugierig in das vermeintliche Bugfest. Nun konnten wir uns selbst ein Bild verschaffen und verraten euch, was es mit den zahlreichen Beschwerden auf sich hat. Im Test erfahrt ihr mehr.
Langweilig aber wunderschön inszeniert
Zur Story von Mafia 3 brauchen wir an sich nicht mehr viel erzählen. Bereits mit der umfangreichen Werbekampagne zum Spiel wurde die Geschichte weitestgehend enthüllt. Echte Überraschungen oder Wendungen hält die Erzählungen keine bereit. Also rechnet bei dem Verlauf nicht mit mehr als ihr vermutlich bereits wisst:



Lincoln Clay kehrt als Vietnam-Veteran nach New Bordeaux zurück und seine Familie, die zur afrikanischen Mafia gehört, wird brutal ermordet. Dies zwingt ihn zu einem Rachefeldzug, bei dem er sich die Hilfe von drei weiteren Mafiabossen holt, mit denen er peux á peux die gesamte Stadt einnimmt und kontrolliert. Das war es. Immerhin haben die Entwickler es geschafft, die Charaktere nicht zu blass wirken zu lassen. Alle Figuren, bis auf Lincoln Clay, bekommen im Verlauf ausreichend Möglichkeiten sich storytechnisch entfalten zu können.

Auch wenn nun keine echte Spannung in der Kampagne zu finden ist, so ist die Story letzten Endes eines der absoluten Glanzlichter von Mafia 3. Denn besonders die Cutscenes sind überragend gut in Szene gesetzt. Alleine die gesamte Handlung in eine Art Dokumentation zu hüllen, entwickelt einen sehr interessanten Flair der wunderbar für die Mafia-Reihe steht. Auch die Optik in den Sequenzen ist bemerkenswert. Sehr gute Kameraführung, beeindruckende Gesichtsanimationen und die grandiose Vertonung (auf englisch und auf deutsch) sorgen für kinoreifes Material mit bester Qualität.



Und damit sind die Lobgesänge für das Spiel auch schon fast vollends aufgebraucht. Denn leider ist der Rest des Games eher unausgereifte Mangelware, mit einer kleinen Ausnahme, die wir im späteren Teil des Tests noch erläutern.

30.10.2016 : Marc Schley