Test: Mafia III

Ein Bugfest, das an Early Access erinnert
Kommen wir endlich zu dem Thema, welches ohnehin in den vergangenen Tagen und Wochen bereits um Mafia 3 kursiert. Die vermeintlich zahlreichen Bugs und technischen Fehler im Spiel. Wir konnten anfangs nicht glauben, das dieses Spiel so viele Fehler aufweisen wird, zumal es mittlerweile auch schon einen umfangreichen Patch gab. Doch leider wurden wir eines Besseren belehrt.



Schon ohne die offensichtlichen Probleme leidet das gesamte Spiel an allen Ecken und Kanten. Die Fahrzeugsteuerung ist viel zu klobig und macht keinen Spaß. Kleiner Tipp am Rande: Wechselt im Menü die Steuerung auf Simulation, dann gibt es zumindest ein minimales Gefühl einer Arcade-Steuerung. Crashes sind physikalisch so fern von Glaubwürdigkeit, dass uns bereits der Nacken vom Kopfschütteln schmerzt. Ein Schadensmodell bei den Fahrzeugen gibt es zwar, aber in so geringem Ausmaß, das scheinbar jeder Wagen ein Panzer ist.

Und zusätzlich zu solchen Schwächen kommen die offensichtlichen Probleme. Ständig ist uns das Spiel eingefroren oder abgestürzt, manche Missionen mussten wir sogar neu starten, weil ein Gegner nicht sterben konnte. Wir haben andere Fahrer in der Stadt gesehen die alle Türen und Klappen am Fahrzeug, während der Fahrt, offen hatten oder gar schwebend ohne Bolide durch die Welt fuhren. Mehrere Objekte spawnten vor dem Auge zeitgleich an der selben Stelle und verursachten ein schon lächerliches Chaos. Von Glitches durch Wände, Gegner die in Loops feststecken oder sonstigen abstrusen Bugs wollen wir gar nicht weiter reden. Die Liste ist auf jeden Fall verdammt lang und mag am Anfang noch stellenweise ein Schmunzeln hervorrufen. Auf Dauer wird es jedoch nervig und ist ein einziges Trauerspiel.

Zusätzlich ist die grafische Umsetzung eine blanke Peinlichkeit. Der Himmel der Spielwelt könnte optisch aus dem Jahre 2000 stammen. Texturen an Wagen, und Gebäude laden entweder sehr spät nach oder sind quasi nicht vorhanden, so dass alles nur billig und matschig aussieht. Kantenglättung ist in New Bordeaux offensichtlich ein Fremdwort und die vermeintlich stilistischen Filter, wie Überbelichtung oder Gelbstich werden übertrieben genutzt und schaffen es nicht einmal die grafischen Mängel zu kaschieren. Wenn die wunderbaren Cutscenes nicht wären, würde Mafia 3 unweigerlich zu den hässlichsten Spielen des Jahres gehören.



Kommen wir zum Schluss noch zu einem positiven Aspekt in Mafia 3. Denn größtes Lob in der Umsetzung gebührt ganz eindeutig dem Soundtrack. Die Musikauswahl mit den knapp 100 Titeln ist perfekt und absolut bemerkenswert. Die Musik funktioniert in jeder Situation und nicht selten bleibt man länger im Wagen sitzen um den Song noch zu Ende zu hören. Hier haben die Verantwortlichen wunderbare Arbeit geleistet.

30.10.2016 : Marc Schley