Preview: Conker: Live and Reloaded

Auch Antihelden können Helden sein
Im Gegensatz zu den sonst so strahlenden Helden der Spielewelt präsentiert sich Conker genau anders herum. Er ist wie der typische Mann: Selbstverliebt, rotzfrech, gierig nach Geld und sexistisch. Das erklärt wohl den großen Erfolg, welchen der Titel seinerzeit auf der Nintendo-Konsole feiern durfte. Da dies bereits vier Jahre her ist, dachten sich die kreativen Köpfe aus dem Hause Rare: Warum nicht ein Revival für Mircosofts Xbox produzieren? Gesagt, getan. Doch statt sich ein komplett neues Spiel auszudenken, polierten die Entwickler den „alten“ Conker auf Hochglanz, behielten die eingängige Steuerung bei und garnierten das Ganze mit einem ausgedehnten Multiplayer.

Die Steuerung des Protagonisten geht bereits nach wenigen Spielminuten in Fleisch und Blut über. Mittels linkem Analogstick steuert ihr Conker durch die Levels. Der rechte Stick dient zur Kameraführung. Diese ist genretypisch leider nicht immer die Beste, kann allerdings durch Klicken mit dem rechten Stick ein wenig rausgezoomt werden. Neben dem Standartsprung beherrscht Conker noch den Propellerflug. Hierzu bedient er sich seines buschigen Schwanzes, der ihn helikoptergleich für kurze Zeit durch die Luft trägt. Die B-Taste kommt immer dann zum Einsatz, wenn Conker auf einen der vielzähligen Gegner trifft. Dann schlägt er mit Bratpfanne oder Keule auf sein Gegenüber ein. Auch Kriechen und Ducken sind möglich. Erreicht Conker ein „kontextsensitives“ Feld, setzt er Klopapier als Schleuder ein oder wirft Messer und frönt dem Alkohol was sogar für gewisse Situationen im Spiel wichtig ist. Zum Beispiel trefft ihr in einer der späteren Missionen auf kiffende Feuergeister. Um sich dieser zu entledigen bewegt man sich zum nahe stehenden Bierfass um Conker durch Druck auf die „B-Taste“ dazu zu bewegen sich einen kräftige Schluck zu gönnen. Das hat zur Folge, dass Conker´s Blase bis zum bersten gefüllt ist. Nun kann man die brennenden Unholde mit gezielten Pinkelattacken ausschalten. Diese ungewöhnlichen Methoden sind es, die Conker von der breiten Games-Masse angenehm abheben.


Die einzelnen Level werden in verschiedene Missionsabschnitte aufgeteilt. Innerhalb der Abschnitte müsst ihr Aufgaben lösen, um im Spiel weiter zu kommen. Leider ist nicht immer auf Anhieb erkennbar, was ihr tun müsst und wie ihr bei einer Aufgabe vorgehen sollt. Zwar weckt dies den Forschertrieb, kann aber –aufgrund der großen Spielewelten und dem Suchen nach dem richtigen Weg – schon mal ein wenig frustrierend sein. Auch die in der uns vorliegenden Version extrem häufigen Ladezeiten beim Wechseln von einem Abschnitt zum nächsten, fallen negativ auf. So geht manches Mal der Spielfluss verloren. Hoffen wir, dass Microsoft bis zum Release daran noch feilen wird.

25.04.2005 : Marc Heiland